• Alfred Delp SJ vor dem Volksgerichtshof in Berlin am 9. Januar 1945, hinter ihm Helmuth-James Graf von Moltke
  • Todesnachricht an die Mutter
  • Alfred Delp beim Segeln auf dem Simssee
  • Alfred Delp bei seiner Primiz in Lampertheim, 4. Juli 1937
  • Letzte Aufnahme von Alfred Delp vor seiner Verhaftung auf einer Bergtour im Chiemgau
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Bild 1: SJ-Bild (alle)

Alfred Delp

Pater Alfred Delp SJ ging als Glaubenszeuge in die Geschichte des Widerstandes gegen das Dritte Reich ein. In seinen Predigten und Artikeln stelle er sich gegen die Ideologie der Nationalsozialisten. Aufgrund seiner Kontakte zum Kreisauer Kreis und Claus Graf von Stauffenberg wurde Pater Delp im Juli 1944 verhaftet und Anfang Januar 1945 zum Tode verurteilt. Auf dem Weg zum Galgen verabschiedete er sich vom Gefängnispfarrer in Berlin-Plötzensee mit den Worten: „In einer halben Stunde weiß ich mehr als Sie.“

Pater Alfred Delp SJ wurde am 15. September 1907 als ältestes von sechs Kindern in Mannheim geboren und trat 1926 in die Gesellschaft Jesu ein. Er arbeitete ab Juli 1939 als Redakteur bei den „Stimmen der Zeit“, der Monatszeitschrift der Jesuiten in München, die jedoch kurze Zeit später von der Gestapo verboten wurde. Pater Delp war eine hochbegabte Persönlichkeit, fröhlich, von sich überzeugt, mit Ecken und Kanten, ein prophetischer Redner und mutiger Prediger. In seinen Predigten und Artikeln versuchte er, die Menschen auf die christentumsfeindlichen Tendenzen in der nationalsozialistischen Weltanschauung aufmerksam zu machen.

Mitarbeit im „Kreisauer Kreis“

Alfred Delp wurde 1941 Kirchenrektor der kleinen Kirche St. Georg in München-Bogenhausen. Vermittelt durch seinen Provinzial, Pater Augustin Rösch SJ, nahm er im Frühjahr 1942 Kontakt zum „Kreisauer Kreis“ um Helmuth James Graf von Moltke auf, einer Gruppe von Intellektuellen und Politikern, die im Widerstand gegen das Regime standen und sich über eine künftige Gesellschaftsordnung Gedanken machten. Pater Delp nahm regelmäßig an diesen Beratungen teil und brachte die Impulse der Päpstlichen Sozialenzyklika „Quadragesimo anno“ (1931) in die Gespräche ein – mit den Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit, nach der Sozialpflichtigkeit des Eigentums, nach einem Familienlohn, nach Mitbestimmung der Arbeiterschaft.

Alfred Delp war für seinen Provinzial gleichsam eine Art politischer Berater und arbeitete mit ihm auch im „Ausschuss für Ordensangelegenheiten“ der deutschen Bischofskonferenz mit, bei jenem geheimen Unternehmen, das die deutschen Bischöfe auf einen Konfrontationskurs mit der nationalsozialistischen Regierung bringen sollte.

 

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