Jesuiten 2023-1 (Schweiz-Ausgabe)

Fotos © aki tivs von Jesuiten und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfahren sie Unterstützung, fi nden sie freundliche Tagungslokalitäten und weiterführende Antworten. Vor 100 Jahren begannen die Jesuiten ihre Mission in Zürich. Von hier aus, vom aki (kurz für „Akademikerhaus“), dem Haus der katholischen Hochschulgemeinde, haben seither Generationen von Mitbrüdern in den ganzen deutschen Sprachraum hineingewirkt. Auch P. Augustin Rösch SJ zum Beispiel, der später als deutscher Provinzial eine wichtige Rolle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus spielte, war in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts in Zürich tätig. Karl Rahner SJ hat sich hier einmal mit Eberhard Jüngel gestritten. Und seit kurzem wissen wir, dass der heutige Papst Franziskus als Jorge Bergoglio SJ im Jahre 1986 auf der Durchreise im aki Halt machte. Jetzt strahlt das Haus fast jesuiten-rot nach aussen und seelentief öff nend nach innen. Denn in den vergangenen zwei Jahren wurde es vollständig renoviert und saniert. Sehr viele Menschen haben dazu beigetragen, dass es weiterhin eine katholisch fundierte Schnittstelle sein kann zwischen Wissenschaft, Forschung, Religion, Bildung, Kultur und Zivilgesellschaft. Sie haben gedacht und geplant, gestritten und geheult, beraten und gehandelt, gebetet und losgelassen, fi nanziert und vor allem immer wieder selbst Hand angelegt. „Das aki soll auch in Zukunft ein Ort mit einem ausstrahlungsstarken, religiösen Profi l sein“, sagte Provinzial P. Bernhard Bürgler SJ in seinem Grusswort bei der Wiedereröff nung Ende November 2022. Viel Zeit investierten alle am Umbau Beteiligten, damit das Haus sehr einladend wirkt. Rachel Philipona, die Betriebsleiterin und Bauverantwortliche des aki, betont: „Wir suchten nach einer architektonischen Sprache, die dem ursprünglichen Bauhaus-Stil des Hauses treu bleibt und die Anliegen einer ökologisch nachhaltigen Bauweise aufnimmt und umsetzt.“ Ein Beispiel dafür sind die Holz-Zement-Böden in vielen Räumen. Diese sollen die künftigen vielfältigen Aktivitäten im Haus (Gebete genauso wie Debatten oder Konzerte) durch ihre geerdete, wärmende Substanz grundieren, begleiten und tragen. Wesentliche Anregungen verdankt der Umbau P. Friedhelm Mennekes SJ aus Frankfurt. Er half mit, dass die Kapelle nun eine Madonna aus dem 17. Jahrhundert aus dem Diözesanen Domschatzmuseum Chur als Leihgabe besitzt. Und er wies auf die Kirchenfenster aus Onyx in der Stadtpfarrkirche St. Moritz in Augsburg hin. Nun bricht sich auch im aki das Licht Bahn durch fein geschnittene Platten aus diesem Edelstein und macht Kapelle und Haus hell und leicht. P. Franz-Xaver Hiestand SJ leitet das aki Zürich sowie das Veranstaltungsprogramm der Jesuitenbibliothek Zürich. Außerdem begleitet er Exerzitien mit Filmen. 35 AUS DER REGION

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