Jesuiten 2023-3 (Österreich-Ausgabe)

WAS MACHT EIGENTLICH...? 25 Dieses Motiv, die Botschaft Jesu den unterschiedlichsten Menschen so zu vermitteln, dass sie relevant wird für das konkrete Leben, zieht sich durch die verschiedenen Aufgaben, die Terstriep anvertraut sind: „Es ist ein bisschen wie ein Blumenstrauß. Neben meiner Hauptaufgabe als Pfarrer bin ich Dozent für systematische Theologie am Newman-Institut in Uppsala“, sagt er. Darüber hinaus hat Terstriep verschiedene kleinere Aufgaben für den Orden und die Stockholmer Diözese übernommen und freut sich an der Vielfalt und Weite, die seine Sendung als Jesuit in der schwedischen Diaspora mit sich bringt: „Die Destination nach Schweden war von Anfang an sehr offen. Mein Wunsch war und ist es, Akademisches und Pastoral zusammenzubringen,“ so der Jesuit. Ein wichtiges Mittel dafür sind Bücher. „Es gibt einen Mangel an theologischer und geistlicher Literatur in Schweden; deshalb fördere ich die Herausgabe von Büchern und schreibe auch selbst. Bücher kann man übersetzen, aber es ist ein großer Unterschied, eigens für Schweden zu schreiben.“ Das Schreiben mache kreativ, denn das Schreibprojekt ändere den Blick auf alles. „Unterbewusst läuft das Projekt immer mit und man ist aufmerksamer. Zuletzt veröffentlichte er ein kleines Büchlein zur Erlösung mit anspruchsvollen Gedanken, aber auch Alltäglichem und Brücken zur Kultur. Überhaupt gilt das große Interesse des Jesuitenpaters neben der Weisheitstheologie der Kultur. „Ich suche ganz bewusst Kontakt zu Eugenia von außen mit Buchhandel und Café P. Terstriep im Gespräch mit P. Löwenstein Menschen außerhalb der Kirche, die in Kultur, Kunst, Museen und Literatur tätig sind.“ Und er versucht auch hier zu übersetzen und diese Menschen in die pastorale Arbeit einzubinden: „Architektonisch interessant ist unser Kirchplatz, der zwischen Eingangsbereich und Kirche liegt. Ein Treffpunkt im Dazwischen. Das war vermutlich nicht so geplant, hat aber eine symbolische Bedeutung.“ Auch für seinen persönlichen Weg war und ist dieses Dazwischen entscheidend. Während der Ausbildung im Priesterseminar in Münster und Rom war die Frage nach einem Ordensleben immer präsent. Über die Auseinandersetzung mit der Biografie des Heiligen Ignatius wuchs die Einsicht: „Vielleicht kann die Welt dein Kloster sein. Es braucht keinen besonderen Ort, um mit Gott in Kontakt zu sein.“ Und so tritt Terstriep 2003 als junger Priester in das Noviziat ein und arbeitet ab 2004 als Studentenpfarrer in München. Die Gemeinschaft spielt für ihn eine besondere Rolle, denn ohne sie fehle ein Korrektiv und der Austausch. „Das ist zwar nicht immer ideal, aber besser als allein.“ Die Sehnsucht nach einem Leben als Mönch ist geblieben, aber stärker ist die apostolische Veranlagung: „Es geht mir darum, die Menschen zu begleiten, ihren Weg im Glauben zu finden.“ P. Dag Heinrichowski SJ

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