Jesuiten 2024-1 (Schweiz-Ausgabe)

Es ist unübersehbar: Ohne die Menschen mit Migrationshintergrund wäre das Heiligtum der Schwarzen Madonna von Einsiedeln um viel Frömmigkeit, Andacht und Sinn für das Heilige ärmer. Ausdruck davon ist die Schwarze Madonna: Sie hat von den aktuell 37 Kleidern in den letzten 20 Jahren neun Gewänder von Menschen ohne Schweizerpass erhalten und präsentiert sich so von Zeit zu Zeit auch als Tamilin, Inderin, Koreanerin oder Iranerin. Aus letzterer Kultur stammt das Kleid auf dem Bild der Muttergottes. Im Kloster Einsiedeln sind alle Menschen willkommen und die aktuell 40 Mitglieder zählende Mönchsgemeinschaft bemüht sich um die benediktinische Gastfreundschaft auch gegenüber Touristen und Zufallsbesucherinnen. Im Sakralraum der Klosterkirche finden sich sämtliche religiöse und nicht-religiöse Ausdrucksformen der modernen Gesellschaft wieder. Ergänzend zu den Mönchen werden die Gläubigen aus der ganzen Welt für die Schweizer Bevölkerung allein durch ihre Präsenz zu Glaubenszeug*innen. Dank ihnen erleben Menschen ohne persönlichen religiösen Bezug in Einsiedeln einen lebendigen Ort des Glaubens, sie erfahren katholische Weltkirche im spirituellen Herzen der Schweiz. P. Philipp Steiner OSB lebt seit 2007 in der Benediktinerabtei Unserer Lieben Frau in Einsiedeln. Verantwortlich für das Wallfahrtsbüro und die Klosterkirche, ist Maria für ihn Mutter und Wegbegleiterin. 15

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