Jesuiten 2024-1 (Schweiz-Ausgabe)

Der Engel trat bei Maria ein … Eine ignatianische Schriftbetrachtung zu Lukas 1,26–38 zum persönlichen Gebet Die Betrachtung vorbereiten Ich bereite mich räumlich, körperlich und innerlich auf die Gebetszeit vor, sodass ich präsent bin. Ich stelle mir vor, wie Gott mich mit seinem liebevollen Blick ansieht. Ich erbitte von Gott das, was ich mir von Ihm in dieser Gebetszeit erhoffe: beispielsweise wie Maria, wachsam zu sein und Seine Stimme zu hören. Den Schauplatz bereiten Ich lasse vor meinem inneren Auge die Landschaft der Bibelstelle wie ein Bühnenbild entstehen: Die Stadt Nazareth in Galiläa – ein unbedeutender Ort zu jener Zeit. Nur eine Ansiedelung mehrerer Häuser, einfach gebaut. Ich male mir genau aus, wie sie aussehen. Im Hintergrund ist eine Hügellandschaft erkennbar. Ich spüre eine angenehme Wärme. Ich lasse den Raum aufscheinen, in dem sich Maria befindet – nehme seine Größe oder Enge wahr und blicke mich um, was ich dort erkenne: Dinge des alltäglichen Lebens zwischen essen und schlafen. Ich sehe nun, wie sich die Szene ereignet. Ich lasse mich von Gottes Geist leiten. Ich verweile dort, wo ich angesprochen, berührt, betroffen, herausgefordert bin. Und gehe weiter, wenn es mir passend scheint. 2

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