Jesuiten 2024-3 (Deutschland-Ausgabe)

In welcher Kultur leben wir? Die Stimmen der Zeit sind die Kulturzeitschrift der deutschsprachigen Jesuiten, gegründet 1871 und damit die älteste Einrichtung unserer Provinz. Was ist ihr Auftrag? Was meint „Kulturzeitschrift“? Wenn Menschen zusammenleben, gestalten sie ihr Miteinander: nach verschiedenen Idealen und Zielen, in den kleinen Verbindungen des Alltags und in den großen der Völker, Religionen und Staaten. Das gestaltete Miteinander nennt man „Kultur“. Oft ist sie lokal bestimmt, durch Tradition und Religion vor Ort; viel Kultur ist jedoch auch überregional, national, kontinental oder – heute immer mehr – global bestimmt. Kultur umfasst daher gesellschaftliche und politische Fragen, auch Religion und Theologie und Kirche, Philosophie und Ethik und alle Wissenschaft, Kommunikation und Kunst wie etwa Malerei, Literatur, Musik … Eine Kulturzeitschrift bearbeitet alle diese Felder. Sie reflektiert aktuelle Herausforderungen, sie gibt Hintergrundberichte, sie diskutiert religiöse und gesellschaftliche Strömungen. Dabei pflegt sie ein gutes intellektuelles Niveau, will aber, dass sich alle Autor*innen – meist sehr gute Fachleute – so ausdrücken, dass ihre Gedanken auch für Nichtfachleute verständlich sind und fruchtbar. Die Zeitschrift Stimmen der Zeit bietet freilich nicht vor allem eine Plattform für verschiedene Meinungen, unter denen die Leserschaft dann auswählen darf, sondern sie hat selbst ein inhaltliches Profil. Sie schlägt also bestimmte Deutungen und Richtungen vor, mit klaren Argumenten und Reflexionen, selbstverständlich auch mit einer Pluralität konkreter Stimmen und Thesen. Das Profil der Stimmen – so nennen wir die Zeitschrift abgekürzt – ist das des Jesuitenordens: in kirchlichen Fragen fest verwurzelt in der Tradition, aber zugleich dialog- Bild links © Harald Neumann 32

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