Jesuiten 2024-4 (Schweiz-Ausgabe)

25 rausfinden, was wir an welchen Orten und in welcher Weise weitermachen, was wir in veränderter Form fortführen können und was wir nicht mehr machen können,“ sagt Pater Hollweck. „Und ganz wunderbar wäre es, wenn wir zugleich so viel Luft haben oder bekommen und so viel Gottvertrauen, dass wir miteinander Neues überlegen und beginnen können – oder es zumindest versuchen.“ Vor seiner Ernennung zum Provinzial war Pater Hollweck neun Jahre Novizenmeister des Ordens in Nürnberg und Innsbruck und begleitete junge Menschen auf dem Weg ihrer Berufungsklärung. Was begeistert ihn selbst am Jesuitenorden? Es ist die ignatianische Spiritualität, benannt nach dem Ordensgründer, dem heiligen Ignatius von Loyola. „Gott suchen und finden in allen Dingen“, so formulierte Ignatius den Ansatz, Gott im Alltäglichen, in jeder Begegnung, in jedem Ereignis und in sich selbst zu entdecken. „Das ist eine geerdete Spiritualität, mit der man durch jeden Tag und auch in die Zukunft gehen kann“, sagt Pater Hollweck. Der Jesuitenorden biete eine Gemeinschaft, in der jedes Ordensmitglied zugleich seinen eigenen Weg entdecken und gehen dürfe. „Das finde ich sehr ansprechend und bleibe gerne dabei.“ Für die richtigen Weichenstellungen des Ordens brauche es Gottvertrauen, Geduld und geistliche Unterscheidung, ist Pater Hollweck überzeugt. „Wir müssen als Gemeinschaft schauen, was der liebe Gott von uns will. Wo wir miteinander mehr glauben, hoffen, lieben können, da finden wir den Weg in die Zukunft.“ Klaus Voßmeyer Hochamt in der Jesuitenkirche St. Michael in München zum Ignatiusfest und Provinzialswechsel 2024 mit Zelebrant P. Martin Stark SJ (M.), dem bisherigen Provinzial P. Bernhard Bürgler SJ (2. v. l.) und seinem Nachfolger P. Thomas Hollweck SJ (2. v. r.) P. Thomas Hollweck SJ leitet seit dem 31. Juli 2024 die Zentraleuropäische Provinz der Jesuiten. Der gebürtige Oberpfälzer studierte bereits vor seinem Eintritt in die Gesellschaft Jesu 1992 als Priesteramtskandidat der Diözese Eichstätt Theologie in Eichstätt und Rom. Nach dem Noviziat bei den Jesuiten war er als Hochschulseelsorger in München tätig. Es folgte ein Aufbaustudium in „Spiritueller Theologie“ in Madrid, 1999 wurde er in St. Michael in München zum Priester geweiht. 2003 bis 2009 war Pater Hollweck Kirchlicher Assistent der Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL) in Deutschland. Anschließend wechselte er als Spiritual und Priesterseelsorger ins Erzbistum Hamburg. Zuletzt war er von 2015 bis 2024 Novizenmeister des Ordens und seit 2021 zugleich Delegat für Junge Menschen und Berufungen der Jesuiten in Zentraleuropa. WAS MACHT EIGENTLICH...?

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