Jesuiten 2024-4 (Schweiz-Ausgabe)

Krieg im Nahen Osten: Christ*innen können einen Beitrag zum Dialog leisten Antiisraelische und antisemitische Stimmen sind seit dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 und seinen Folgen wieder lauter geworden. „Dialog ist die einzige Alternative zum Krieg“, sagt P. Martin Stark SJ, Vorsitzender des Freundeskreises der Jesuiten. Gemeinsam mit der Liberalen jüdischen Gemeinde München und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit München-Regensburg hatte er zu einem Begegnungsabend in München eingeladen. Unter dem Titel „Ein Jahr danach: Der 7. Oktober – Zäsur oder nichts Neues unter der Sonne?“ diskutierten der renommierte jüdische Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn und der Judaist Prof. Dr. Christian Rutishauser SJ eineinhalb Stunden über den verheerenden Terrorangriff der Hamas, seine Auswirkungen und den konstruktiven Beitrag, den der interreligiöse Dialog leisten kann. Beide betonten die wichtige Rolle der Kirche und des christlichen Ethos für Dialog und gegenseitiges Verständnis. Sie kritisierten, dass die Kirche derzeit nicht klar genug Stellung beziehe. Für die Zukunft hofft Wolffsohn auf eine Zäsur und einen Neuanfang im Nahen Osten. Pater Rutishauser plädierte für eine Aufwertung der arabischen Bevölkerung in der Region und den Aufbau neuer Strukturen, ähnlich dem Marshallplan 1948. Knapp 300 Teilnehmer*innen waren der Einladung gefolgt und beteiligten sich an der Fragerunde. Die Gelegenheit zum persönlichen Austausch schloss den Begegnungsabend des Freundeskreises der Jesuiten ab. Priesterweihe in Zürich und Erste Gelübde in Innsbruck Mathias Werfeli SJ ist am 19. Oktober in der Liebfrauenkirche in Zürich von S.E. Bischof Hlib Lonchyna MSU zum Priester des byzantinischen Ritus in der Gesellschaft Jesu geweiht worden. Vor seinem Ordenseintritt 2015 studierte Matthias Werfeli Geschichte und Anglistik, arbeitete am Flughafen, als Eventmanager und war beim Militär. Nach seinem Studium der Theologie und Philosophie in Paris war er ein Jahr lang in der Hochschulgemeinde aki in Zürich aktiv. Derzeit absolviert er ein Masterstudium in Ostkirchengeschichte in Rom. Konrad Glosemeyer SJ, Rodolfo Tromellini SJ und Seán McMahon SJ haben am 8. September in der Jesuitenkirche in Innsbruck ihre Ersten Gelübde abgelegt. Konrad Glosemeyer SJ wird bis Jahresende ein Praktikum am Gymnasium in Vilnius machen. Danach zieht er nach Hamburg um, wo er sich zu Beginn des neuen Schulhalbjahres für ein Referendariat beworben hat. Rodolfo Tromellini SJ beginnt sein Philosophiestudium an den Facultés Loyola Paris. Seán McMahon SJ wird nach Dublin in die irische Provinz zurückkehren und Philosophie in Maynooth studieren. Prof. Dr. Michael Wolffsohn (l.) und Prof. Dr. Christian Rutishauser SJ mit Moderator Stefan Meining (r.) 28 NACHRICHTEN

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