Jesuiten 2024-4 (Schweiz-Ausgabe)

Wenn wir wirklich Freude an dir hätten, Oh, Herr, könnten wir dem Bedürfnis zu tanzen nicht widerstehen. Um gut tanzen zu können braucht man nicht zu wissen, wohin der Tanz führt. Man muss ihm nur folgen, darauf gestimmt sein, schwerelos sein. Und vor allem: Man darf sich nicht versteifen, sondern ganz mit dir eins sein – und lebendig pulsierend einschwingen in den Takt des Orchesters, den du auf uns überträgst. Wir haben so oft die Musik deines Geistes vergessen, wir vergessen, dass es monoton und langweilig nur für grämliche Seelen zugeht, die als Mauerblümchen sitzen am Rand des fröhlichen Balls deiner Liebe. Lehre uns, jeden Tag die Umstände unseres Menschseins anzuziehen wie ein Ballkleid. Gib, dass wir unser Dasein leben nicht wie ein Schachspiel, bei dem alles berechnet ist, nicht wie einen Lehrsatz, bei dem wir uns den Kopf zerbrechen, sondern wie ein Fest ohne Ende, bei dem man dir immer wieder begegnet, wie einen Ball, wie einen Tanz, in den Armen deiner Gnade, zu der Musik allumfassender Liebe. Der Ball des Gehorsams

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