Die Kunst des Lobens Loben ist eine Kunst, die Achtsamkeit, Kommunikationsgeschick und Authentizität erfordert, meint Margit Braun. Für ein gelungenes Lob braucht es die richtige Mischung aus Timing, Ausdruck und Tiefe. Wer freut sich nicht über ein Lob? Wie hoch wäre Ihre Freude auf einer Skala von eins bis zehn, wenn Sie an ein kürzlichvon einem Mitmenschen erhaltenes Lob denken? Lob und Wertschätzung können beflügeln, besonders, wenn sie das linke Ohr erreichen, denn laut einer Studie der Sam Houston State University kann sich dies dort zu 70 Prozent ins Gedächtnis einprägen, beim anderen nur zu 58 Prozent. Der Grund dafür liegt in der engen Verbindung des linken Ohrs mit der rechten Gehirnhälfte, die für einen Großteil unserer Emotionen verantwortlich ist. In welches Ohr auch immer es gesprochen wird, ein Lob wirkt beim Gegenüber sicher wohltuend und entfaltet seine positive Kraft. Doch kann diese Annahme wirklich verallgemeinert werden? Lassen Sie folgende Formulierungsbeispiele des Lobes auf sich wirken: „Deine Arbeit war heute gut!“, oder, „Mir hat gut gefallen, wie du heute deine Erfahrungen in die Gesprächsrunde eingebracht hast. Ich konnte dabei erleben, dass sich die Perspektiven der anderen erweitert haben, und dadurch die Motivation aller, weiter am Projekt zu arbeiten, gestiegen ist.“ Wie würden Sie diese beiden Lobe im Arbeitskontext auf Ihrer oben erwähnten Skala einordnen? Überprüfen können Sie auch Ihre Reaktion auf folgende Beispiele aus dem Freundschaftskontext: „Was ich noch sagen möchte, das Gespräch mit dir gestern war gut“, oder: „Das Gespräch mit dir gestern hat mir sehr geholfen. Indem du mir neue Perspektiven aufgezeigt hast, konnte ich heute viel ruhiger in die Situation mit meinen Eltern gehen”. Vielleicht ist Ihnen bei dieser kleinen Übung aufgefallen, dass konkret formuliertes Lob besSCHWERPUNKT
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