Jesuiten 2025-2 (Schweiz-Ausgabe)

In Memoriam Papst Franziskus: „Ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit“ Die Jesuiten trauern um ihren Mitbruder Papst Franziskus, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren in Rom verstorben ist. „Sein Heimgang beunruhigt uns, und doch strömt aus unseren Herzen spontan ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit gegenüber Gott, dem Vater reich an Erbarmen, für so viel Gutes, das wir durch den Dienst eines ganzen Lebens erfahren durften“, sagte Pater Arturo Sosa SJ, Generaloberer der Jesuiten in Rom. Für Papst Franziskus sei der Dialog – ob zwischen politischen Gegnern oder zwischen Religionen und Kulturen – der Weg gewesen, um dauerhaft Frieden und soziale Stabilität zu fördern und ein Klima des gegenseitigen Verständnisses zu schaffen, so Pater Sosa. P. Thomas Hollweck SJ, Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa, bezeichnete Papst Franziskus als „beeindruckend, überzeugend und glaubwürdig“. Seine Schlichtheit und Einfachheit seien nicht nur in seinen Worten, sondern vor allem in seinem Verhalten spürbar gewesen. „Sein Wirken war geprägt von Demut, Barmherzigkeit und einem menschenfreundlichen Herzen – Eigenschaften, die für uns auch weiterhin Maßstab und Inspiration sein sollen.“ Pater Hollweck hob zugleich die Umwelt-Enzyklika Laudato Si` von Papst Franziskus hervor, die viel bewirkt habe. Vatikan-Experte P. Andreas Batlogg SJ schreibt in seinem Nachruf „Jesuit und Papst“ über die besondere Beziehung zwischen dem Jesuitenorden und dem ersten Papst aus seinen Reihen: www.jesuiten.org/franziskus Kurz notiert Im vergangenen Jahr haben weltweit mehr als 13.000 Studierende an den Programmen von Jesuit Worldwide Learning (JWL) teilgenommen. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der Bildungsinitiative hervor. JWL ermöglicht Menschen aus benachteiligten Gruppen wie indigenen Völkern im Amazonasgebiet Zugang zu universitärer Bildung und schenkt ihnen so neue Hoffnung und Chancen im Leben. „Jesuit Worldwide Learning steht in Einklang mit den apostolischen Schwerpunkten der Jesuiten, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit ausgegrenzten Jugendlichen und der Sorge für unser gemeinsames Haus, der Umwelt“, so P. Thomas Hollweck SJ, Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa. Die Akademie CPH in Nürnberg hat die Pirckheimer-Preise in diesem Jahr mit Blick auf das Nürnberger Religionsgespräch vergeben, das vor 500 Jahren die Reformation in Nürnberg nach sich zog. Die Preise standen unter dem Zeichen der gelebten Ökumene und des interreligiösen Dialogs. Ausgezeichnet wurden die „evangelische stadtakademie nürnberg“, die von Caritas und Stadtmission gemeinsam getragene „Ökumenische Wärmestube“ und die Initiative „Sozialpolitischer Buß- und Bettag“. Das Dankeszeichen der Akademie CPH für Personen oder Initiativen, die dem Caritas-Pirckheimer-Haus seit vielen Jahren verbunden sind, ging an Prof. Bernd Schmidt für die Reihe „Gelebte Philosophie“. Was trägt Ordensleute bis ins hohe Alter? Dieser Frage ist die Soziologin und Theologin Ruth Mächler nachgegangen, die 21 hochbetagte Jesuiten und Sacré-Cœur-Schwestern befragt hat. Die Studie wurde an der Professur für Spiritual Care und psychosomatische Gesundheit unter der Leitung von Prof. Dr. med. Eckhard Frick SJ durchgeführt. Im Interview erzählt Ruth Mächler, was wir von älteren Ordensleuten fürs Leben lernen können: www.jesuiten.org/einlebenlang Fotos links: jesuitenweltweit; alle Bilder rechts: SJ-Archiv Papst Franziskus mit Pater Sosa (l.) und Mitbrüdern des Jesuitenordens 28 NACHRICHTEN

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