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90-Jahre-Jubiläum in Sankt Georgen

Frankfurt -  Auf ihre Gründung vor 90 Jahren blickt die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen der Jesuiten in Frankfurt zurück. Sie begeht das Jubiläum am 17. Oktober mit einem Festakt, zu dem der neue Limburger Bischof Georg Bätzing erwartet wird. Den Festvortrag hält der Berliner evangelische Theologe Christoph Markschies; er äußert sich zu der Frage, was reformatorische Theologie von katholischer Theologie lernen könne.

Sankt Georgen ist eine staatlich anerkannte Hochschule. In ihrem Leitbild heißt es: "Wir verstehen uns als internationale Studien- und Forschungsgemeinschaft." Die weltanschauliche und kulturelle Pluralität der Gesellschaft sowie das ökumenische und interreligiöse Gespräch seien der Kontext für das philosophische und theologische Arbeiten. In dem Leitbild der Hochschule, an der sich 1986 der heutige Papst Franziskus zu Studienzwecken aufhielt, heißt es weiter, man setze sich für Glaube und Gerechtigkeit ein und rege zur Mitgestaltung von Kirche und Gesellschaft an.

In einem Grußwort vom 4. Oktober an Pater Provinzial Stefan Kiechle SJ schreibt Papst Franziskus: "Gerne erinnere ich mich an die Zeit, die ich selbst dort verbracht habe. Bei meinem Aufenthalt habe ich Sankt Georgen als einen campus, ein 'Feld' des geistigen und menschlichen Wachstums, erlebt, wo durch eien echte Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden und einen fruchtbaren Austausch zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen Bildung des Geistes wie auch Bildung des Herzens ermöglicht wird."

Mit der Hochschule verbunden ist neben einer Kommunität von Jesuiten, der viele der Lehrenden angehören, ein überdiözesanes Priesterseminar. Es steht Priesteramtskandidaten aus verschiedenen Diözesen offen. Träger des in der Verantwortung des Ordens stehenden Priesterseminars sind die Deutsche Provinz der Jesuiten sowie das Erzbistum Hamburg und die Bistümer Limburg, Hildesheim und Osnabrück.

Der Rektor der Hochschule, Ansgar Wucherpfennig SJ, wies am 13. Oktober vor Journalisten darauf hin, dass Sankt Georgen derzeit 395 Studierende aus 40 Ländern zähle. Die Pluralität, die es in Frankfurt gebe, setze sich in Sankt Georgen nahtlos fort.

Laut Wucherpfennig sind 36 der Studierenden angehende Priester. 40 Prozent der Studierenden, zu denen neben Katholiken auch evangelische Christen und Muslime gehörten, seien Frauen. Der Jesuit sagte, die Gleichberechtigung von Mann und Frau gehöre zum Grundverständnis der Hochschule wie auch der Dialog zwischen Priestern und Nichtpriestern. Die Zahl der Professorenstellen bezifferte Wucherpfennig mit 18. Davon seien zwei mit Frauen besetzt. Neun Professoren seien Jesuiten.

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