• (v.l.) Seán McMahon SJ, Konrad Glosemeyer SJ und Rodolfo Tromellini SJ
  • P. Provinzial Thomas Hollweck SJ bei der Predigt
  • Konrad Glosemeyer SJ, Rodolfo Tromellini SJ und Seán McMahon SJ im Kreise ihrer Mitbrüder
  • P. Claus Pfuff (Novizenmeister in Innsbruck) und P. Shane Daly (Provinzial der irischen Provinz)
  • (v.l.) Seán McMahon SJ, Rodolfo Tromellini SJ und Konrad Glosemeyer SJ
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Bild 1: Verena Fuhrmann (alle Fotos)

„Bereit für Gott und die Menschen“

Sie wollen ein Leben nach den evangelischen Räten Armut, Keuschheit und Gehorsam führen: Konrad Glosemeyer SJ, Rodolfo Tromellini SJ und Seán McMahon SJ haben in der Jesuitenkirche in Innsbruck ihre Ersten Gelübde abgelegt. Am 8. September feierten sie den Abschluss des Noviziats in der Zentraleuropäischen Provinz der Jesuiten mit ihren Mitbrüdern und Familien.

„Ich hatte schon lange eine Faszination für die Jesuiten, habe dieses Leben aber nicht für mich selbst in Erwägung gezogen“, sagt Konrad Glosemeyer SJ zu seinem Wunsch, Jesuit zu werden. „Der entscheidende Moment kam im Mai 2020 zur Corona-Zeit, als ich in Heidelberg studierte und alles geschlossen hatte. In dieser Zeit lebte ich ein bisschen wie ein Ordensmann und merkte, dass mich das sehr erfüllt. Irgendwann kam die Frage in mir auf: Warum nicht Jesuit werden? Vielleicht könnte man das eine Art Berufungsmoment nennen.“ Konrad Glosemeyer SJ wurde 1996 in Osnabrück geboren und entschied sich nach dem Abitur für einen Auslandsaufenthalt in den USA und Ecuador. Anschließend begann er, in Heidelberg Geschichte und Anglistik auf Lehramt und Philosophie zu studieren. „Für mich bedeuten die Gelübde, in einem volleren Sinne in die Gesellschaft Jesu einzutreten“, sagt Konrad Glosemeyer SJ. „Die Gelübde sind ein Versprechen gegenüber Gott und für mich der Beginn eines neuen Kapitels: Jetzt ist es mehr als ausprobieren. Natürlich habe ich auch in den letzten zwei Jahren nach den Gelübden gelebt, aber jetzt hat diese Lebensform eine andere Verbindlichkeit.“ Ab Oktober wird er ein Schulpraktikum am Jesuitengymnasium in Vilnius absolvieren, bevor er im Februar nach Hamburg umzieht und dort sein Referendariat beginnt.

Wie bereitet man sich auf eine solche Lebensentscheidung vor? „Wie immer im Orden: mit Schweigen und Gebet!“, sagt Rodolfo Tromellini SJ. In Gelübde-Exerzitien in Baumkirchen in der Nähe von Innsbruck haben sich die Novizen im August in die Stille zurückgezogen, gebetet und den Gelübden mit ihren vielen Aspekten Aufmerksamkeit geschenkt. Auch die letzten Tage vor dem Ablegen der Ersten Gelübde verbrachten sie im Schweigen. Vor seinem Eintritt in den Jesuitenorden hat Rodolfo Tromellini SJ in Stuttgart gelebt, um dort als Ingenieur im Bereich Verbrennungsmotoren zu arbeiten und zu promovieren. Der 30-jährige gebürtige Italiener möchte Jesuit werden, „weil diese Art des Lebens meiner tiefen Sehnsucht entspricht und meinem Leben Sinn schenkt“. Für Rodolfo Tromellini SJ ist das Ablegen der Gelübde mit vielen Emotionen verbunden, „aber es fühlt sich richtig und passend an. Für mich ist das der Moment, in dem ich in aller Freiheit mein Ja zu dem spreche, was sich im Laufe des Noviziats gezeigt hat.“ Er geht nun nach Paris, um an den Facultés Loyola Philosophie zu studieren.

Für Seán McMahon SJ aus der irischen Provinz bedeuten die Ersten Gelübde „eine konkrete Entscheidung, eine Antwort auf den Ruf Gottes und ein Ausdruck der Freiheit, mich noch stärker auf den Dienst an Christus und seiner Kirche auszurichten“. Er ist für das Noviziat der Zentraleuropäischen Provinz 2022 nach Innsbruck gezogen. Die zwei Noviziatsjahre spielten für ihn eine entscheidende Rolle mit Blick auf die Entscheidung, die Gelübde abzulegen: „Ich bereite mich durch Gebet und Nachdenken über mein Leben vor, insbesondere über die verschiedenen Erfahrungen und bereichernden Begegnungen, die mein Noviziat geprägt haben.“ Vor seinem Ordenseintritt hat Seán McMahon SJ einen Magister in Naturwissenschaften gemacht. Er wird nach Dublin zurückkehren, um Philosophie in Maynooth zu studieren.

Für diejenigen, die aus Irland angereist waren, um den Gottesdienst mitzufeiern, hielt P. Provinzial Thomas Hollweck SJ seine Predigt zur Heilung des Tauben (Mk 7,31–37) zweisprachig. „Rodolfo, Seán und Konrad haben zwei Jahre im Noviziat hindurch gehört, welchen Fingerabdruck Gott bei ihnen eingeprägt hat. Wir verwenden dafür drei sehr dürre Worte: Armut, Keuschheit und Gehorsam“, schlug Pater Hollweck die Brücke zum Evangelium. „Ich bin sehr dankbar und freue mich sehr, dass Euch drei dieses Hören und Antworten in unsere Gemeinschaft der Jesuiten geführt hat und ihr mit uns diesen Weg weitergehen wollt, bereit für Gott und die Menschen.“

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