Borromäum schliesst, Jesuiten bleiben

Basel - Die Jesuiten schliessen Ende 2024 nach mehr als 100 Jahren das Baseler Studentenwohnheim Borromäum, der Orden selber bleibt aber aktiv in der Stadt. Der Gebäudekomplex am Byfangweg wurde in den 1960er Jahren gebaut und muss nun saniert oder neu gebaut werden. Über die weitere Nutzung wird noch entschieden.

Doch nicht nur der Zustand des Gebäudes, sondern auch die personelle Stärke der Jesuiten in Basel haben zu dieser Entscheidung geführt. Während bis vor einigen Jahren noch rund 15 Jesuiten präsent waren, sind zurzeit nur noch vier Patres in der Stadt tätig, bestehend aus vier Generationen zwischen 39 und 94 Jahren. „Wir bleiben in Basel weiterhin aktiv, aber der Rückgang der Ordensmitglieder führt nun zu einer Konzentration unserer Kräfte. Wir engagieren uns nun vor allem in der Studierendenseelsorge, dem Fachbereich Bildung und Spiritualität der römisch-katholischen Kirche Basel-Stadt und in der Exerzitien-Arbeit“, erklärt der Obere der Jesuitenkommunität P. Martin Föhn SJ die Zukunft der Jesuiten in Basel. Bereits seit dem Sommer 2020 lebt die Jesuitenkommunität im katholischen Studentenhaus an der Herbergsgasse 7.

Das Borromäum blickt auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurück. Über mehr als 100 Jahre hat das von den Jesuiten gegründete und geführte Borromäum am Byfangweg 6 eine bedeutende Rolle für die katholische Kirche in Basel gespielt; nicht nur als Wohnheim für Lehrlinge und Studierende, sondern auch als Zentrum für Jugendliche, wie dem Jünglingsverein, der Jungwacht und den Pfadfindern. Für Gymnasiasten wurde zusätzlich Religionsunterrichtunterricht angeboten. Das sogenannte Borri war lange Zeit auch verbunden mit der Pfarrei St. Marien, wo die Patres als Seelsorger wirkten. Es galt als eines der ersten Kinos der Stadt.

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