Bruder Christian Schmidt ist am frühen Morgen des 4. Juni 2025 in Berlin verstorben. Er wurde als „Donauschwabe“ in Miletitsch, damals Jugoslawien, in der Provinz Vojvodina/Serbien geboren und wuchs in den beiden Sprachen Deutsch und Ungarisch auf. Nach kriegsbedingter Flucht, zunächst nach Bayern, fand die Familie 1951 eine neue Heimat in Schifferstadt/Rheinland-Pfalz. Nach der Schulausbildung studierte er Kunst in Kaiserslautern und Mannheim, bevor er 1956 in das Noviziat des Jesuitenordens auf dem Jakobsberg eintrat. Nach seinen Gelübden blieb er für weitere zwei Jahre dort und wechselte 1960 an das Peter-Faber-Kolleg in Berlin Kladow.
Auf der Grundlage einer Katechetenausbildung wirkte Bruder Schmidt von 1961 bis 1973 in der Gemeinde St. Clemens in Kreuzberg-Friedrichshain und absolvierte parallel dazu 1968 bis 1973 ein Kunst-Studium. 1974 zog er in das Ignatiushaus in Berlin-Charlottenburg und wirkte dort über viele Jahre als freischaffender Künstler sowie als Assistent an der Hochschule der Künste Berlin im Bereich Kunst + Erkenntnis. Bruder Schmidts Leben war geprägt von seinen künstlerischen Interessen und seiner künstlerischen Produktion. Früh zog es ihn zum Malen. Er spielte auch mehrere Instrumente, nicht zuletzt Orgel, die er als die Königin der Instrumente besonders liebte. In späteren Jahren gab er mehr und mehr das Malen auf. Er sah nun in CD-Produktionen eine geeignetere Weise, seine Intuitionen zum Ausdruck zu bringen, und brachte elektronische Kompositionen heraus, in Kombination mit Impulsen zu biblischen Büchern. Auch in Prosa und Dichtung versuchte er sich.
2006 wechselte Bruder Schmidt in die Wohngemeinschaft Naunynstraße in Berlin-Kreuzberg. In der Wohngemeinschaft lebte er mit Mitbrüdern und Bewohnern aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen zusammen.
Während der Coronazeit, zum Jahreswechsel 2020/2021, zeigte sich immer deutlicher seine Pflegebedürftigkeit, so dass er in das Seniorenstift Sankt Marien umzog. Dort verbrachte er seinem Wunsch gemäß die letzten Jahre im Kreis seiner Freunde aus der Innenstadt und aus der Wohngemeinschaft in der Naunynstraße, die ihn gerne und oft besuchten. Nun legte er sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurück.
R.I.P.
Das Requiem mit anschließender Beerdigung wird am 16. Juni 2025 um 10 Uhr in der Kapelle des Domfriedhofs St. Hedwig, Ollenhauerstraße 25, 13403 Berlin gefeiert.