• Porträt des Canisius von Franz Xaver Dietrich in der Jesuitenkirche Innsbruck.
  • Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler.
  • Im Jahr 2021 begeht die Diözese Innsbruck den 500. Geburtstag ihres Diözesanpatrons Petrus Canisius.
1 / 3

Canisius-Jubiläumsjahr in Innsbruck eröffnet

Innsbruck - Zum Auftakt des Jubiläumsjahrs zum 500. Geburtstag von Petrus Canisius hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler zur Erneuerung aufgerufen, um dem Glaubensleben eine neue Frische und Lebensrelevanz zu geben.

Dem Taufbekenntnis neue Kraft geben 

Der Radiogottesdienst am Fest der Taufe des Herrn in der Innsbrucker Pfarre Petrus Canisius wurde vom ORF-Tirol live übertragen. "Erneuerung ist angesagt, lässt sich aber weder machen noch verordnen", so Bischof Glettler in seiner Predigt. Auch wenn die Lebens- und Kulturgeschichte Tirols durch den christlichen Glauben nachhaltig geprägt sei, stelle sich die Frage: "Welche Kraft hat heute unser Taufbekenntnis?" Der Bischof erinnerte an Petrus Canisius, der der sich in einer schwierigen Zeit und trotz vieler Widerstände für die Erneuerung des Glaubens eingesetzt habe. Die biblische Erzählung von der Taufe Jesu zeige, dass Jesus "in uns das Herzfeuer seiner Liebe" entzünde. "Das ist der Ursprung des schönsten Flächenbrandes, den wir mit Hilfe des Petrus Canisius heuer wieder entfachen wollen", so Glettler.

Zum Leben ermutigen und Zusammenhalt stärken 

Dabei wolle man Petrus Canisius nicht als "Genie kirchlicher Volksbildung oder Hero der katholischen Reform feiern". Glettler: "Wir wollen uns als Getaufte in diesem Jahr noch bewusster in den Dienst aller Menschen stellen". In diesem Jahr, so der Bischof, "wollen wir 500 Herzfeuer des Glaubens und der Nächstenliebe entzünden, die Menschen zum Leben ermutigen, den Schatz des Glaubens wieder verständlich machen und vor allem den sozialen Zusammenhalt stärken". Vereine sowie kulturell und sozial engagierte Gruppen seien eingeladen, sich anzuschließen.

Erster deutscher Jesuit 

Petrus Canisius wurde bei der Gründung der Diözese Innsbruck im Jahr 1964 als deren Patron erwählt. Geboren am 8. Mai 1521 in Nimwegen in den heutigen Niederlanden, trat er 1543 als erster Deutscher in den Jesuitenorden ein. Sein großes Anliegen als leidenschaftlicher Prediger und Schreiber war die Reform der katholischen Kirche. Canisius verfasste insgesamt drei Katechismen, in denen er Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Glauben der katholischen Kirche in verständlicher Weise näherbringen wollte.  

Lange Aufenthalte in Tirol 

Petrus Canisius hielt sich häufig in Österreich auf.  In Wien war er 1554 für ein Jahr Administrator des Bistums, ehe er damit beauftragt wurde, ein Jesuitenkolleg in Prag zu gründen. Er nahm mehrmals an den Beratungen des Konzils von Trient teil und hielt sich schließlich von 1560 bis 1580 meist in Innsbruck auf. 1562 eröffnete er das Jesuitenkolleg in Innsbruck, 1569 eines in Hall. Ab 1571 diente er als Hofprediger bei Erzherzog Ferdinand II in Innsbruck und zog als Prediger und Volksmissionar durchs Land.

Letzte Lebensjahre in Fribourg 

Im Jahr 1580 hat Petrus Canisius Innsbruck verlassen und ging nach Fribourg in der Schweiz, wo er Vorbereitungen für die Gründung eines Jesuitenkollegs traf. Nach einem Schlaganfall im Jahr 1591 musste er seine Tätigkeit einschränken. Am 21. Dezember 1597 starb Petrus Canisius in Fribourg und wurde dort bestattet. Im Jahr 1864 wurde Petrus Canisius von Papst Pius IX. seliggesprochen, am 21. Mai 1925 hat ihn Papst Pius XI. heiliggesprochen. Sein Gedenktag wird am 27. April gefeiert.

(Quelle: Diözese Innsbruck)

Newsletter

Das Magazin „Jesuiten“ erscheint mit Ausgaben für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Bitte wählen Sie Ihre Region aus:

×
- ×