"Persönlichkeitsbildung bedeutet, Selbstbewusstsein zu entwickeln, sich also im Wortsinne seiner selbst bewusst zu werden, eigene Potenziale kennenzulernen, zu reflektieren und zu entfalten. Dieser Prozess der Ausformung von Charakter umfasst intellektuelle, moralische und staatsbürgerliche Tugenden, die durch Gestaltungstugenden wie Motivation, Widerstandsfähigkeit und Teamfähigkeit angetrieben werden. Im Verbund münden diese Tugenden in praktische Klugheit. Ignatianisch gesprochen in der Unterscheidung" erläutert Johann Spermann SJ die Prägung des pädagogischen Ansatzes.
Das "Plus" in diesem Konzept: Zu den humanistischen Werten und dem Ansatz der positiven Psychologie kommt das christliche Wertegerüst. Der Gottesbezug gibt Hoffnung und Trost in schweren Zeiten; der Gottesbegriff führt zu einer Haltung, die bei allem Optimismus auch die Begrenztheit des Ichs anerkennt und weiß, dass der Mensch Teil der Schöpfung ist. Ein Ziel Ignatianischer Pädagogik ist es Menschen zu lehren, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und nicht nur kurzfristige Interessen, sondern auch lang angelegte Entwicklungen zu gestalten. Mit ihr lernen Menschen Spannungen auszuhalten, andere Positionen zu kennen und zu schätzen, aber auch mit Entschiedenheit und Demut durchs Leben zu gehen.
Eins ist klar: Für die Zukunft gibt es kein Patentrezept, keinen Regelkatalog - dazu sind die Welt und das Leben zu komplex. "Aber wenn wir junge Menschen fit machen, mit wachem Geist Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern für die Gesellschaft zu übernehmen, dann können wir mit Zuversicht den Herausforderungen entgegensehen. Dafür steht unser Motto: Im Geist, mit Herz und Hand. Wenn Schule dazu beiträgt, ist es das Beste, was sie leisten kann", ist Tobias Zimmermann SJ überzeugt.