COP29: Jesuiten engagieren sich, informieren und beten
„Gott des Lebens, wir danken dir für die Schönheit dieses Planeten und für unser eigenes Dasein, das mit seinen lebenserhaltenden Adern verwoben ist.“ Mit diesen Worten beginnt das „COP29 Gebet“ des neuen Gebetsleitfadens, der zur Weltklimakonferenz in Baku erschienen ist. Erstellt wurde der Leitfaden vom Jesuit European Social Centre (JESC) in Brüssel unter Mitarbeit von Fabian Moos SJ vom Ukama-Zentrum in Nürnberg.
Der Gebetsleitfaden enthält Begleitmaterial zur Weltklimakonferenz, die am 11. November in Baku (Aserbaidschan) beginnt. Neben knappen Infos über die wichtigsten Themen sowie einer Gebetshilfe mit Fürbitt-Vorschlägen für alle Sonntage im November gehören dazu tägliche Gebetsimpulse und Reflexionen. Dank Unterstützung der GCL ist der Leitfaden auch auf Deutsch verfügbar.
Das Projekt gehört zur Initiative Jesuits for Climate Justice. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, über wichtige Klimafragen zur COP29 zu informieren und sich für diese einzusetzen. Diese Kampagne ist eine gemeinsame Initiative von Jesuit European Social Centre JESC (EU), Jesuit Missions (UK), Jesuit Centre for Faith and Justice (Irland), Arrupe Centre (Madagaskar) und dem Jesuit Centre for Ecology and Development (Malawi).
„Der Auftrag der Gesellschaft Jesu heute besteht im Dienst am Glauben, zu dem die Förderung der Gerechtigkeit notwendig dazugehört, denn sie zielt auf die Versöhnung der Menschen untereinander, die ihrerseits von der Versöhnung der Menschen mit Gott gefordert ist.“ So heißt es in dem Dekret »Unsere Sendung heute« der 32. Generalkongregation von 1975. „Während viele entschlossen eine Welt ohne Gott aufbauen wollen, müssen wir zeigen, dass die christliche Hoffnung nicht Opium ist, sondern zu einem entschiedenen und realistischen Einsatz für eine andere Welt treibt, einer Welt, die Zeichen und Anfang der anderen Welt ist, »einer neuen Erde und eines neuen Himmels« (Offb 21,1.) „Glaube und Gerechtigkeit“ benennt dabei die grundlegende Option der Verbindung dieser beiden Worte und aller einzelnen Tätigkeiten der Gesellschaft Jesu entsprechend ihrem Leitspruch: „Omnia ad maiorem Dei gloriam“ (Alles zur größeren Ehre Gottes). Das Eintreten für Gerechtigkeit ist nicht etwas, was nachranging zum christlichen Glauben hinzukommt, sondern die Förderung der Gerechtigkeit „ist innerer Bestandteil der Evangelisierung“.
Umwelt
Mit den Worten Laudato si‘, dem Sonnengesang des hl. Franz von Assisi entnommen, beginnt die gleichnamige Enzyklika von Papst Franziskus, mit der er an die gemeinsame Verantwortung aller Menschen für die Sorge um die Schöpfung erinnert. Wenn wir die Umwelt zerstören, dann zerstören wir auch die Beziehung mit dem Nächsten und damit unsere Beziehung zu Gott. Deshalb wollen Jesuiten „in der Sorge für das Gemeinsame Haus zusammenarbeiten“ mit allen, die „mit Sorge für alle“ auf unseren gemeinsamen Planeten blicken. Dabei geht es um den Aufbau alternativer Lebensmodelle, die auf dem Respekt vor der Schöpfung und einer nachhaltigen Entwicklung basieren, und um produzierte Güter, die, gerecht verteilt, für alle Menschen ein würdiges Leben auf unserem Planeten sicherstellen.
Gebet
Das wichtigste Gebet ist für den Hl. Ignatius das "Examen" oder "Gebet der liebenden Aufmerksamkeit". Er ließ diese "wichtigste Viertelstunde" des Tages niemals ausfallen. Das Gebet, das nur ca. 10 bis 15 Minuten dauert, hilft, die Spuren Gottes im eigenen Leben besser zu entdecken und das eigene Leben aufmerksamer mit und vor Gott zu leben. Wenn man dieses Gebet regelmäßig pflegt, verhilft es einem, das eigene Leben wahrhaftig und ehrlich anzuschauen und es so vor Gott da sein zu lassen, wie es war - ohne es zu bewerten, zu verurteilen oder zu verdrängen oder zu beschönigen, und es mit dem Blick zu sehen, mit dem Gott auf mich schaut: mit Liebe und Erbarmen.