• © SJ-Bild: Merényi Zita/Magyar Kurír
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Dankbar für ein erfülltes Leben: Franz Jálics SJ beigesetzt

Budapest - In der Herz-Jesu-Kirche in Budapest hat am Samstag ein Trauergottesdienst für den am 13. Februar im Alter von 93 Jahren verstorbenen Jesuitenpater Franz Jálics SJ stattgefunden. Der ungarische Provinzial P. Elemér Vízi SJ begrüßte in ungarischer, spanischer und deutscher Sprache als Konzelebranten P. Bernhard Bürgler SJ, den Provinzial der Zentraleuropäischen Provinz (ECE) und Árpád Horváth SJ, den Superior der Kommunität vor Ort. An der Trauerfeier nahmen die Schwester des Verstorbenen, Mária Jálics, und weitere Mitglieder der Familie sowie der Botschafter Argentiniens in Ungarn, Hernán María Patiño Mayer, teil.

In seiner Predigt bezeichnete P. Péter Mustó SJ seinen verstorbenen Mitbruder und Freund als „Meister des Gebets“, der als junger Theologiedozent in Buenos Aires versucht habe, jungen Menschen das Beten nahezubringen, und sich für die Erneuerung der Kirche durch die Spiritualität eingesetzt habe. Während sein damaliger Provinzoberer, Pater Jorge Mario Bergoglio - der heutige Papst Franziskus - die kontemplative Gebetsweise anfangs für gefährlich gehalten hätte, habe sie sich dennoch verbreitet. Ursprünglich habe Jálics sie für Zweifelnde und Suchende gedacht. „Die Aufmerksamkeit richtet sich immer darauf, wo der Geist Gottes am Werk ist.“ Der Glaube lasse sich nicht vom Alltag trennen. „Wir müssen uns an die Wirklichkeit halten, denn nur in der Wirklichkeit offenbart sich das Wirken Gottes.“ P. Mustó erinnerte an die Kriegserfahrung in Deutschland, die den jungen Franz Jálics die Anwesenheit Gottes erfahren ließ. In der 5-monatigen Folterhaft durch die argentinische Militärjunta habe er das Jesusgebet entdeckt, das ihm zu einem inneren Frieden und zur Versöhnung führte. In seinen letzten Jahren im Pflegeheim, habe Gott ihm geschenkt, was er als junger Jesuit beim Ordenseintritt versprochen habe: „Herr, nimm meine Freiheit, mein Gedächtnis, meinen Willen". Alle, die ihn in dieser Zeit besucht hätten, könnten bezeugen, dass er trotzdem in der Lage gewesen sei, aus tiefstem Herzen zu lieben.

Am Ende der Messfeier verlas der argentinische Botschafter einen Brief des argentinischen Außenministers Felipe Solá, der das Engagement des Verstorbenen als Autor und Exerzitienbegleiter würdigte und den damaligen argentinischen Staatsterrorismus verurteilte.

P. Elemér Vízi wies auf die große Wachsamkeit und das Interesse von Franz Jálics hin, die ihn die Not der Zeit erkennen und eine in der Tradition verwurzelte Gebetsform entwickeln ließ, die vielen half. „Sollte er einmal heiliggesprochen werden, wird er ein Heiliger des Zuhörens sein.“

Nach dem Trauergottesdienst, der per Livestream übertragen wurde, fand die Beisetzung der Urne in der Krypta der Unterkirche statt.

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