München – Jesuiten aus Deutschland, Österreich und Schweiz starten die Kampagne „Trotzdem dankbar!“. Damit geben sie mitten in der zweiten Welle der Corona-Pandemie mit Hilfe der Ignatianischen Spiritualität eine Antwort auf die zunehmende Krisenstimmung.
Das vergangene Jahr war für die gesamte Gesellschaft herausfordernd. Das soziale Leben wurde nun zum zweiten Mal heruntergefahren, Menschen müssen auf Distanz gehen, bangen um ihre Existenzen und viele Einrichtungen haben geschlossen. Die Krise offenbart unsere Probleme wie unter einem Brennglas; die Verunsicherung und die Ängste verändern unsere Gesellschaft. Gründe zu verzagen, gäbe es genug. Dagegen gibt es Studien, die unterstreichen, dass eine dankbare Lebenshaltung das Immunsystem stärken und Menschen krisenresistenter machen kann. Bereits der Hl. Ignatius von Loyola war von der Wirkung der Dankbarkeit überzeugt und übte diesen Lebensstil in seinem Tagesrückblick ein, indem er sich jeden Abend vor Augen hielt, was ihm Gutes widerfahren ist.
Mit der Kampagne „Trotzdem dankbar!“ bringen die Jesuiten den Menschen den Ignatianischen Tagesrückblick näher. „In unzähligen Gesprächen erleben wir, dass es für viele momentan schwierig ist, das Positive in ihrem Leben zu entdecken. Dabei wollen wir den Menschen helfen. Die Kampagne ‘Trotzdem dankbar!‘ fordert dazu auf, gerade im Angesicht der Pandemie bewusst einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Selbst unter schwierigen Bedingungen lässt sich etwas finden, wofür man dankbar sein kann. Die Ignatianische Spiritualität bietet dafür eine wirksame Methode“, erklärt Pater Martin Stark SJ, Leiter Kommunikation & Fundraising. Im Ignatianischen Tagesrückblick reflektiert man seinen Tag und schaut zurück auf das Erlebte, wobei man immer mit dem Guten beginnen soll. Dafür soll ichexplizit danken. Erst danach kann dann alles weitere in den Blick kommen. „Dies bedarf natürlich eines gewissen Trainings“, weiß Pia Dyckmans, Öffentlichkeitsreferentin der Deutschen Provinz der Jesuiten. „Daher haben wir ein Dankbarkeitstagebuch kreiert, in dem der Tagesrückblick erläutert wird und einen Monat lang Tagebuch darüber geführt werden kann, wofür man dankbar ist. Durch das Aufschreiben werden Dinge deutlicher erkennbar, das verstärkt den Effekt. Wir geben den Menschen mit dem Dankbarkeitstagebuch ein Hilfsmittel an die Hand, ihren Blick auf das Wesentliche zu lenken und somit besonders in diesem besonderen Jahr positiv auf Weihnachten zugehen zu können.“ Auf einer Community-Wall können Anliegen geteilt werden. „Diese soll uns alle sensibilisieren, und wir sind uns sicher, dass dort viel Überraschendes zu finden sein wird. Das Teilen vervielfältigt die Wirkung der Dankbarkeit und ermutigt dann auch noch andere.“ Auch Jesuiten werden im Laufe der Kampagne auf verschiedenen Kanälen davon berichten, wofür sie persönlich trotzdem dankbar sind.