• Albert Holzknecht SJ
  • Das Bauernhaus seiner Kindheit.
  • Berggottesdienst kurz nach seiner Priesterweihe.
  • Pater Holzknecht bei seiner liebsten Freizeitbeschäftigung.
  • Unterwegs auf Sternwallfahrt mit Studierenden.
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Der neue Leiter von HohenEichen stellt sich vor

Zum 1. Januar 2020 hat Pater Albert Holzknecht SJ die Leitung des Exerzitienhauses HohenEichen in Dresden übernommen. Um ihn besser kennenzulernen, hat er in einem Interview uns einen kleinen Einblick in sein Leben gegeben und private Fotoaufnahmen mitgebracht.

Was ist Ihr Lieblingsort?

Einer meiner Lieblingsorte ist im Sommer der Balkon meines Elternhauses in Tabland/Partschins – mit Blick ins Weite und mit dem Rauschen des Partschinser Wasserfalles im Ohr.

Mit welcher Person aus Gegenwart und/oder Geschichte würden Sie gern einmal diskutieren? – Worüber?

Gerne würde ich mit unserem Ordensgründer Ignatius von Loyola (1491–1556) darüber sprechen, welche Erfahrung er am Fluss Cardoner in der Nähe von Manresa machte, die sein ganzes Leben prägte, sodass er kurz vor seinem Tod sagte, dass wenn er alles, was er bisher in seinem Leben gelernt und verstanden hat, zusammenzählte, dann sei es immer noch weniger als das, was er am Cardoner erlebte.

Eine meiner wichtigsten Bibelstellen …

… ist die Aussage im Buch der Weisheit: „Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen. Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre? Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens“ (11,24-26), weil sie für mich die lebensbejahende Liebe und Kraft Gottes zum Ausdruck bringt.

Mein „Herzens“-Gebet…

… ist der Psalmvers: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil“ (Ps 27,1).

Was ist für Sie eines der drängendsten Probleme der Gegenwart?

Der Klimawandel und die damit einhergehenden Folgen. Wie dringlich dieses Problem ist, kommt meines Erachtens auch dadurch zum Ausdruck, dass mit Papst Franziskus zum ersten Mal ein Papst in einer Enzyklika zum Thema Klimawandel Stellung bezieht und damit weitreichende politische Konsequenzen fordert.

Welchen Atheisten schätzen Sie?

Mich faszinieren Menschen, die in ihrem Leben atheistische Phasen hatten. Ich denke zum Beispiel an Charles de Foucauld oder Madeleine Delbrêl. Besonders beeindruckt mich ihr Suchen nach und Ringen mit Gott.

Welches ist ihr Lieblingsfilm?

Einer meiner Lieblingsfilme ist der Film „Oscar Romero“. Er zeigt die Wandlung des Erzbischofs von El Salvador aufgrund der Kontakte zur armen Bevölkerung und der Ermordung des befreundeten Jesuiten Rutilio Grande.

Wer ist Ihr Lieblingsdichter/-schriftsteller?

Eine meiner Lieblingsdichterinnen ist Hilde Domin. Ich mag ihre Texte und verwende sie auch gelegentlich in Predigten.

Welche Musik hören Sie gern?

Ich höre gern klassische Musik, wie zum Beispiel Beethoven und Mozart. Mir gefällt aber auch die Musik des Südtirolers Herbert Pixner, der als Komponist und Musiker ganz neue Wege eingeschlagen hat in der alpenländischen Volksmusik.

Welche nicht-theologischen Bücher lesen Sie gerne?

Mir gefallen Kriminalromane, zum Beispiel die Romane von Stieg Larsson, aber auch Romane, die von anderen Ländern und Kulturen erzählen, wie zum Beispiel die Romane von Ismail Kadare oder Khaled Hosseini.

Und welche theologischen Bücher?

Ich lese gerne Bücher von Gerhard Lohfink.

Wer ist Ihr theologisches Vorbild?

Ein theologisches Vorbild ist für mich der tschechische Soziologe und Theologe Tomáš Halík, der in seinen Vorträgen und Büchern nicht nur das Gespräch mit den „Ungläubigen“ und Andersgläubigen sucht, sondern auch dazu einlädt, von ihnen zu lernen.

Welcher Kirchenbau/welcher Kirchenraum gefällt Ihnen am besten?

Mich sprechen besonders romanische Kirchen an und zwar wegen ihrer Einfachheit und Klarheit, so zum Beispiel die Stiftskirche in Innichen/Südtirol und die Basilika Seckau/Steiermark. In beiden Kirchen befindet sich eine romanische Kreuzigungsgruppe.

Was/wo war Ihr schönstes Gottesdiensterlebnis?

Ein besonders schönes Gottesdiensterlebnis hatte ich zum Abschluss von Wanderexerzitien mit Studierenden in der Kapelle auf dem Kellerjoch hoch über dem Inntal. Als wir bei traumhaftem Wetter und einer unglaublichen Fernsicht den Sonnengesang des hl. Franziskus anstimmten, war ich den Tränen nahe.

Wovor haben Sie Angst?

Dass mit der „Gottvergessenheit“ unserer Zeit die menschliche Würde immer mehr verloren geht.

Worauf freuen Sie sich?

Auf das nächste schöne Bergerlebnis und gute Begegnungen!

Vielen Dank für Ihre Antworten!

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