Am 1. November, dem Hochfest Allerheiligen, hat Donatas Kuzmickas SJ von Erzbischof Lionginas Virbalas SJ in Vilnius, Litauen, die Priesterweihe empfangen. In der Kirche St. Kasimir versammelte sich neben Freunden und Gemeindemitgliedern eine große Zahl Jesuiten aus der Zentraleuropäischen Provinz, unter anderen Provinzial Thomas Hollweck SJ, Socius Jan Roser SJ, Janis Melnikovs SJ aus Lettland, Lukas Kraus SJ aus Schweden, Pascal Meyer SJ aus der Schweiz sowie litauische Jesuiten und befreundete Priester. Bereichert wurde die festliche Liturgie durch die Scholastiker der Provinz, die sich in dieser Woche zu einem Treffen der studierenden Jesuiten in Vilnius versammelt hatten. Erzbischof Virbalas sagte, dass die priesterliche Mission darin bestehe, bei den Menschen zu sein: „Das Priestertum ist nicht für sich selbst, sondern für andere. Niemand muss Priester sein, um seiner selbst willen. Die Macht des Priestertums liegt in der Kraft des Dienens: damit andere mehr Hoffnung, Freude und eine Perspektive der Ewigkeit haben.“
Donatas Kuzmickas wurde 1992 im litauischen Vilnius geboren und wuchs bei seinen Großeltern auf. „Als ich 17 war, verstarb mein geliebter Großvater. Das war schwer und ich begann, mehr über den Sinn meiner Existenz nachzudenken", erinnert sich Kuzmickas. Nach dem Schulabschluss studierte Kuzmickas vier Jahre an der Hochschule für Technik und Design in Vilnius. Zugleich arbeitete er als Einkaufsberater in einem Möbelgeschäft und nahm später eine Stelle als Elektroingenieur an. Eines Tages, als er im Alter von 20 Jahren im Haus einer Frau Möbel montierte, hörte er von ihr die frohe Botschaft, dass Jesus Christus die wahre Liebe sei. Ihr Zeugnis brachte ihn dazu, sich mehr für Jesus zu interessieren und kam in Kontakt mit dem Jesuitenorden. In München lernte er Deutsch und trat anschließend in das Noviziat der Jesuiten in Nürnberg ein. „Es war ein außergewöhnlicher Tag und ich spürte einen großen Trost in meinem Herzen", sagt Kuzmickas rückblickend. „Den größten Einfluss auf meine Entscheidung, der Gesellschaft Jesu beizutreten, hatte mein viertes Praktikum, bei dem ich einige Monate im Jesuitenhaus in Kaunas mithalf. Als ich aus nächster Nähe sah, mit welchem Eifer die Brüder Gott und den Menschen dienen, hatte ich keinen Zweifel daran, dass ich einer von ihnen werden wollte.“