Seit rund einem halben Jahrhundert gibt es im Norden von Nürnberg ein Jesuiten-Noviziat. Die Adresse, die Mauern eines würdigen Hauses und alte Bäume im Garten markieren die äußere Kontinuität. Einige Grundelemente jesuitischer Noviziatsausbildung gehören zur inneren Kontinuität. Alles andere ist veränderlich: die konkrete Gestaltung des Programms, der Tagesablauf und immer wieder auch die Zusammensetzung der Kommunität. Jedes Jahr entsteht eine neue Konstellation. Auch die Mitglieder der Stammbesetzung, die derzeit aus sechs Patres besteht, sowie die Novizen, die bereits ein Jahr dabei sind, müssen sich auf ein immer neues Gefüge von Menschen und Charakteren, von Fragestellungen und Sichtweisen einlassen. Das ist eine spannende Herausforderung und voll von Leben zugleich.
Konkret: Anfang September haben fünf Mitbrüder nach zwei Jahren Noviziat ihre Ersten Gelübde gefeiert, sind ausgezogen und an andere Orte aufgebrochen: zum Studium in München, zur Mitarbeit am Loyolagymnasium in Prizren im Kosovo bzw. in Rom am Germanicum et Hungaricum, wo seit Jahrhunderten Priesterausbildung geschieht. Ein Novize des ersten Jahres hat sich nach langem Prüfen und Abwägen für einen anderen Weg entschieden und sich Mitte September von der Gemeinschaft verabschiedet. Drei, die ganz neu dazu gekommen sind, um die Reise im Orden zu starten, haben am 30. September im Rahmen einer Eucharistiefeier das sogenannte Noviziatsversprechen abgelegt. Dadurch haben sie ja gesagt zum Weg des Noviziates und zu den Überraschungen und Erfahrungen, die er mit sich bringen mag. Einer von ihnen kommt aus Österreich und zwei von ihnen aus Deutschland. Veränderung liegt in der Luft – für die drei und für die ganze Noviziatsgemeinschaft. Im Vertrauen auf Gott geht es in die Zukunft.