• (V.l.n.r.) Bischof Ackermann, P. Karl Heinz Fischer, P. Johannes Siebner, P. Klaus Schatz und P. Ludger van Bergen
1 / 3

Ein Abschied, der wehmütig stimmt

Trier - In einer Eucharistiefeier am vergangenen Freitagabend hat Bischof Dr. Stephan Ackermann die Trierer Jesuiten-Kommunität verabschiedet. Im anschließenden Festakt ließ Pater Klaus Schatz SJ die Geschichte der Gesellschaft Jesu in Trier Revue passieren.  

Das Trierer Ignatiushaus schließt Ende des Jahres aufgrund der personellen Situation seine Pforte - nur drei Jesuitenpatres lebten dort noch während der vergangenen Monate. Ihre Verabschiedung am Freitagabend, 7. Dezember, stand unter den Leitworten "Dank und Abschied". Ersteren formulierte Bischof Ackermann "ganz ausdrücklich dafür, dass sie den Menschen geholfen haben, mit Gottes Hilfe den Weg des Glaubens zu gehen". Das Wirken der Jesuiten in Trier, das sich durch den ignatianischen Grundgedanken "adiuvare animas" (den Seelen helfen) ausgezeichnet habe, sei eingeschrieben in die Herzen und auch in die Biographien vieler Gläubiger. Der Abschied stimme ihn wehmütig, denn die Mission der Jesuiten vor Ort sei noch nicht vollbracht und ihre Präsenz wirke weiter. Der Anspruch, den Menschen bei ihrer freiheitlichen Wahl zwischen dem Guten und dem Bösen zur Seite zu stehen, bleibe weiterhin wichtig.

Im darauffolgenden Festakt in der Promotionsaula des Priesterseminars lieferte Pater Klaus Schatz SJ, emeritierter Professor für Kirchengeschichte, einen informativen wie amüsanten historischen Abriss der zwei Wirkphasen der "Societas Jesu" in Trier. Den Schwerpunkt legte er dabei auf die neuere Geschichte ab 1919. Zu diesem Zeitpunkt - zwei Jahre nach dem Fall des sogenannten "Jesuitengesetzes", das deutsche Niederlassungen des Jesuitenordens innerhalb des Deutschen Kaiserreiches verboten hatte, - siedelten sich die Jesuiten zum zweiten Mal in der Moselstadt an. Fortan arbeiteten sie vorwiegend in der Beicht- und Krankenhaus-Seelsorge, der Bildungs- und Jugendarbeit sowie als Spirituale (geistliche Begleiter). "Es war eine Zeit mit Licht und Schatten, mit Leistungen und Versäumnissen, mit pastoralen Optionen, die jeweils ihre Vorzüge und Nachteile hatten, die jedoch immer aus dem Bestreben nach dem größeren Dienst Gottes und der tieferen Nachfolge Christi kamen", resümierte Schatz seine Ausführungen.

Pater Johannes Siebner SJ, Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten, formulierte in seinen abschließenden Worten folgenden Wunsch: "Die Verbindungen und die Freundschaften sollen bleiben." Zugleich kündigte er umfassende Umstrukturierungen des Ordens in ganz Europa an, die zur Verbesserung der "drei großen Bereiche Bildung und Erziehung, Spiritualität und Exerzitien sowie apostolische Pastoral" beitragen sollen.

Inge Hülpes, Bistum Trier

Newsletter

Das Magazin „Jesuiten“ erscheint mit Ausgaben für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Bitte wählen Sie Ihre Region aus:

×
- ×