• Pater Roser bei einem Vorbereitungstreffen der Romfahrt mit Obdachlosen
  • November 2016: Ankunft in Rom
  • Treffen mit Papst Franziskus in der Audienzhalle
  • Das Organisationsteam (v.l.n.r.): Alexander Becker (Logistik), P. Karl Meyer OP (geistliche Begleitung), P. Jan Roser SJ (Gesamtorganisation), Pia-Mareike Heyne (Administration)
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Bild 1: stock.adobe.com/Vittomrock / Bild 2: Fratello Hamburg (Bild 2-8)

„Fratello“ sein – nicht nur am Welttag der Armen

Eine unerwartete Begegnung zwischen einem Obdachlosen und Franziskus war der Auslöser dafür, dass der Papst 2016 alle von Obdachlosigkeit, Armut und Ausgrenzung betroffenen Menschen Europas nach Rom einlud. Ein Jahr später rief er den Welttag der Armen ins Leben, der in diesem Jahr auf den 17. November fällt. Auch das Projekt „Fratello Hamburg“ hat hier seine Wurzeln und bringt bis heute Menschen aus unterschiedlichen, bisweilen gegensätzlichen Lebensverhältnissen zusammen.

„Den Armen, die in unseren Städten leben und Teil unserer Gemeinschaften sind, sage ich: Verliert nicht diese Gewissheit! Gott achtet auf einen jeden von euch und ist euch nahe. Er vergisst euch nicht und könnte dies auch nie tun.“ In seiner Botschaft zum achten Welttag der Armen spricht Papst Franziskus allen arm Gemachten und Ausgegrenzten dieser Welt Hoffnung zu. Seit 2016 steht am 33. Sonntag im Jahreskreis – dieses Jahr fällt er auf den 17. November – der Einsatz für Arme und Bedürftige im Mittelpunkt. Die Initiative für den Welttag der Armen kam von Papst Franziskus selbst.

Wie alles begann

Ausgangspunkt war eine spontane Begegnung zwischen einem obdachlosen Mann aus Frankreich und Franziskus während einer Generalaudienz in Rom. Der Papst segnete nicht nur den mitgebrachten Rosenkranz des Obdachlosen, sondern auch ihn selbst und nannte ihn „Fratello“, „Bruder“. Doch es blieb nicht bei dieser einzelnen Begegnung: Der Papst lud alle von Obdachlosigkeit, Armut und Ausgrenzung betroffenen Menschen Europas ein, zu ihm nach Rom zu kommen. Eine symbolträchtige Einladung – doch wie sollte sie realisiert werden?

Mehr als nur eine einmalige Pilgerreise

Diese Frage stellte sich auch Pater Jan Roser SJ, der damals Geistlicher Rektor der Katholischen Akademie Hamburg war. Durch Zusammenarbeit vieler Einrichtungen für Obdachlose, engagierte Freiwillige – teilweise selbst aus prekären Situationen – und findige Ideen gelang es ihm, mit einer Gruppe von 70 obdachlosen Menschen und 30 Begleitpersonen nach Rom zu fahren. Zusammen mit über 4.000 Menschen aus mehr als 20 Ländern folgten sie der Einladung von Franziskus. Die Zeit miteinander und die Begegnung mit dem Papst berührte sie tief. Es konnte nicht bei dieser einmaligen Pilgerreise bleiben: Die entstandene Gemeinschaft musste fortbestehen!

So gründete Pater Roser das Begegnungs- und Teilhabeprojekt „Fratello Hamburg“, das Menschen aus unterschiedlichen, bisweilen gegensätzlichen Lebensverhältnissen zusammenbringt: ehemalige Wohnungslose, Menschen mit und ohne festen Wohnsitz, Menschen unterschiedlicher Herkunft und Milieus. Die Initiative gibt dem, was in Rom angestoßen wurde, Raum und lässt es weiterwachsen. Menschen vom Rand und aus der Mitte der Gesellschaft kommen durch Fratello Hamburg zusammen und treffen sich monatlich im Kleinen Michel, um sich in geselliger Atmosphäre auszutauschen. Bei diesen Treffen wird Glaube gefeiert, Nahrung für Leib und Seele geteilt und es gibt einen thematischen Schwerpunkt. Getragen wird Fratello Hamburg als Kooperationsprojekt von der Katholischen Akademie Hamburg und dem Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V.

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