• Susanne Hornberger
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Frauentag: Ohne Frauen geht´s nicht

Frauen wollen in der Kirche gleichberechtigt mitwirken, wollen sie mitgestalten und auch verkünden. Daher wollen wir zum Weltfrauentag am 8. März auf unser JESUITEN Magazin mit dem Schwerpunktthema „Kirche der Frauen“ hinweisen. Auch ein Jahr nachdem es veröffentlicht wurde, ist es noch hochaktuell. Die Autor:innen zeigen, wie existentiell Frauen zu dieser Kirche dazugehören, wieviel noch getan werden muss, aber auch wieviel schon möglich ist. Susanne Hornberger zeigt als Chefredakteurin der Münchner Kirchenzeitung, dass Frauen auch heute schon Kirche in Leitungspositionen mitgestalten.

Selbst Kollegen sahen mich verwundert an. „Was? Du? Als Frau im Vatikan?“ Diese Frage begleitete mich als ARD-VatikanKorrespondentin nach Rom. Und sie sollte immer wieder auftauchen, bis heute. Auch als Chefredakteurin der Münchner Kirchenzeitung ernte ich bei anderen mitunter verwunderte Blicke. Viele Menschen reiben sich die Augen, wenn eine Frau in der katholischen Kirche in leitender Funktion tätig ist. Denn sie haben uralte Klischees und Vorurteile vor Augen. Dabei sieht die Realität doch schon lange anders aus: Vieles, was in der Kirche passiert, wird von Frauen gemacht, organisiert, mitgetragen.

Ohne kirchlich engagierte Frauen würde die Kirche nicht existieren. Auch deshalb gehen Geistliche mit Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche viel entspannter um, als viele Menschen „draußen“ denken. Es ist nichts Ungewöhnliches: Im Erzbischöflichen Ordinariat in München sind bereits die Hälfte der Ressort-Chefs weiblich. Kardinal Reinhard Marx ist es ein Anliegen, Frauen zu fördern. Deshalb ist das Erzbistum München und Freising auch für mich ein Glücksfall.

Mein Anliegen ist es, kirchliche Belange nicht nur aus gläubiger oder allgemein gesellschaftspolitischer Perspektive journalistisch aufzuarbeiten, sondern auch als Frau und Katholikin. Und so führe ich mein Team: Auf der einen Seite entschlossen agieren, situationsbezogen reagieren, und dabei auf jeden einzelnen Mitarbeiter eingehen, ihn nach seinen Stärken einsetzen. Woran es noch mangelt, und zwar überall, ist ein Netzwerk von Frauen, das sich gegenseitig unterstützt und nicht be- und verhindert. Denn nicht selten sind es Frauen, die andere Frauen am beruflichen Aufstieg hindern.

Susanne Hornberger, Chefredakteurin der Münchner Kirchenzeitung

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