General mahnt seinen eigenen Orden

Rom - Der Jesuitenorden sieht sich nach dem Brief von Papst Franziskus zur Missbrauchskrise zu größeren Anstrengungen aufgerufen. "Lasst uns alles in unserer Macht Stehende tun, um bei der Heilung dieser Situation in der Kirche zusammenzuarbeiten", schreibt der Generalobere Pater Arturo Sosa SJ in einem Brief, indem er den Orden und alle Mitarbeiter und Partner dazu aufruft, "auf den Schrei von Papst Franziskus zu antworten". In Trauer und Scham bekenne der Orden, dass unter den Tätern Mitglieder der Gesellschaft Jesu seien. 

Der Generalobere fordert in dem Schreiben alle Provinziäle, Obere und Werksleiter zu Initiativen und kreativen Wegen auf, um eine Kultur des Jugendschutzes und des Schutzes schutzbedürftiger Personen zu fördern. Den Prozess eines solchen kulturellen Wandels könne der Orden durch den Austausch mit anderen kirchlichen Gruppen wie auch von anderen Menschen guten Willens lernen, die sich der Ausrottung dieses Übels verschrieben haben.

Papst Franziskus hatte nach einem Missbrauchsbericht im US-Bundesstaat Pennsylvania am Montag einen Brief an die Katholiken weltweit geschrieben, in dem er kirchliches Versagen einräumte und Klerikalismus als eine Hauptursache für sexuellen Missbrauch anprangerte. Der Papst, so der Generalobere, bekräftige damit nicht nur das Mandat der jüngsten Generalkongregation hinsichtlich einer wirksamen Schutzkultur von Minderjährigen und Schutzbefohlenen, sondern gehe mit einer "Null Toleranz"-Politik, Richtlinien zum Vorgehen, Anstrengungen zum Schadensersatz und Präventionsprogrammen über das bisher Gelernte hinaus. "Er lädt uns zur persönlichen, gemeinschaftlichen und institutionellen Bekehrung ein, um eine Kohärenz und Integrität unseres Lebens zu erreichen und unser apostolisches Handeln auf die Verwirklichung einer Kultur innerhalb und außerhalb der Kirche auszurichten, die in der Lage ist, dafür zu sorgen, dass sich Missbrauchssituationen nicht wiederholen und dass allen Menschen ein gesundes Leben garantiert wird." Der Orden bitte den Herrn um "wachsende Trauer und Scham" angesichts des Leidens, das durch so viele Missbräuche verursacht worden sei, und um seine Hilfe für einen "echten Prozess der persönlichen und institutionellen Bekehrung".

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