Generaloberer kündigt Seligsprechungsprozess für Pedro Arrupe SJ an
Loyola - Der Jesuitenorden will die Seligsprechung von Pater Pedro Arrupe SJ, dem 28. Generaloberen des Ordens, betreiben. Der Generalobere Arturo Sosa SJ kündigte dies in seiner Abschlussrede zur Gründung der internationalen Vereinigung von Jesuiten-Universitäten und -hochschulen in der Basilika von Loyola, der Heimatregion von Pedro Arrupe, an. "Wir stehen noch ganz am Anfang des Prozesses, aber der Kardinalvikar von Rom, Angelo de Donatis, hat der Diözese Rom - wo Arrupe starb - seine Zustimmung gegeben, den Prozess der Seligsprechung zu eröffnen", sagte Pater Sosa gestern unter dem Applaus der anwesenden Jesuiten und Mitarbeitenden. Er bat um Gebete für die Seligsprechung und die Mitarbeit aller, die nützliche Informationen über Arrupe geben könnten, "einem Mann, der wirklich in Christus verwurzelt und ganz auf die Sendung ausgerichtet war, und dessen größtes Wunder darin besteht, dass wir heute hier versammelt sind."
1907 im Baskenland geboren, ging Pedro Arrupe als Missionar nach Japan und überlebte den Atombombenabwurf in Hiroshima. Kurz vor Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils zum Generaloberen gewählt, steuerte Arrupe den Orden mit seinem Charisma und großer persönlicher Frömmigkeit durch die Umbruchsjahre der Ausrichtung der Kirche auf die Gegenwart. Wegweisend dafür war die 32. Generalkongregation, die 1975 die Sendung des Jesuitenordens mit der Kurzformel "Kampf für Glaube und Gerechtigkeit" zusammenfasste: "Was heißt Jesuit sein heute? Sich unter dem Kreuz im entscheidenden Kampf unserer Zeit einsetzen: im Kampf für den Glauben, der den Kampf für die Gerechtigkeit mit einschließt." Als ihn 1981 ein Schlaganfall arbeitsunfähig machte, setzte Papst Johannes Paul II. einen "persönlichen Delegaten" ein und stürzte den Orden in eine schwere Krise, die erst 1983 mit der Wahl eines Nachfolgers beendet wurde. Arrupe starb 1991.
Wir danken unseren Mitbrüdern, die nach Hause und zu Gott heimgekehrt sind, und wir werden nicht vergessen, was Gott durch ihr Leben und ihren Dienst an seinem Volke gewirkt hat.
All Ihr Heiligen und Seligen der Gesellschaft Jesu kommt ihnen zu Hilfe!
Ewiger Gott, du wolltest nicht, dass der Tod das Ende sei, sondern dass durch ihn dein Sohn verherrlicht werde. Strecke deine Hand aus über unsere verstorbenen Mitbrüder, damit sie, die in Christus neugeboren wurden, die Fülle des Lebens erhalten durch Christus, unseren Herrn.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe. Und das ewige Licht leuchte ihnen. Sie mögen ruhen in Frieden. Amen.
Rom & General
An der Spitze des Jesuitenordens steht der Generalobere mit Sitz in Rom. Als 30. Nachfolger des Hl. Ignatius ist dies seit dem 14. Oktober 2016 mit Pater Arturo Sosa SJ, der 1948 in Caracas/Venezuela geboren wurde, zum ersten Mal in der Geschichte des Ordens ein Nichteuropäer und Lateinamerikaner. Die große Herausforderung für den Orden ist für P. Sosa die Inkulturation des Glaubens: "Die Gesellschaft Jesu versteht sich heute mehr als je zuvor überall als missionarisch, denn sie spürt die große Herausforderung, sich auf respektvolle Weise in andere Kulturen zu inkarnieren."
In vier "Weltweiten Apostolischen Präferenzen", die im Februar 2019 von Papst Franziskus bestätigt wurden, hat der Orden sein Engagement für die nächsten zehn Jahre bis 2029 bekräftigt:
Einen Weg zu Gott finden helfen durch Reflexion, Unterscheidung und geistliche Übungen.
An der Seite der Benachteiligten stehen, gemeinsam mit den Armen, den Verworfenen der Welt, den in ihrer Würde Verletzten auf dem Weg sein, gesandt zu Versöhnung und Gerechtigkeit.
Mit jungen Menschen unterwegs sein, Jugendliche und junge Erwachsene bei der Gestaltung einer hoffnungsvollen Zukunft aus dem Glauben heraus begleiten.
Für und mit der Schöpfung leben, in der Sorge für das Gemeinsame Haus zusammenarbeiten.
Jesuitenorden
Wir Jesuiten - die "Gesellschaft Jesu" - sind eine Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche. "Jesuit" kommt von "Jesus". Und so verstehen wir uns auch: Wir sind "Gefährten Jesu", Männer, die in Freundschaft zu Jesus Christus leben und sich von Ihm in Dienst nehmen lassen. Hinter unseren Namen schreiben wir das Kürzel "SJ" für "Societas Jesu", was übersetzt heißt: Gesellschaft Jesu. Seit der Gründung 1540 durch Ignatius von Loyola leben und arbeiten wir für die Verkündigung des Evangeliums. Unsere Schwerpunkte sind der Dienst am Glauben, die Förderung der Gerechtigkeit und der Dialog der verschiedenen Kulturen und Religionen. "Gott suchen und finden in allen Dingen" und "Alles zur größeren Ehre Gottes" - mit diesen Worten drückt sich unser geistliches Profil aus. In der Zusammenarbeit mit vielen anderen, die unsere Vision und unsere Werte teilen, leben und arbeiten in der Zentraleuropäischen Provinz der Jesuiten derzeit 380 Patres und Brüder. Unser Einsatz konzentriert sich auf ► Bildung an unseren Schulen sowie Forschung an unseren vier Hochschulen ► Exerzitien (Geistliche Übungen), Glaubensorientierung und Seelsorge in den Jesuitenkirchen ► Soziales Engagement in der Flüchtlingsarbeit ► Internationale Kooperation weltweit und Dialog der Religionen.