• Der frisch gewählte Scholastikerrat.
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Jesuiten-Nachwuchs schaut auf die Jugend

Bad Schönbrunn - Zu Beginn des Jahres 2019 haben sich etwa 50 Teilnehmer des 'Formation Gatherings' vom 2. bis 5. Januar im Lassalle-Haus in Bad Schönbrunn in der Schweiz getroffen. Das 'Formation Gathering' ist das Treffen der Jesuiten, die sich noch in der Ausbildung befinden und aus den Ländern der künftigen Zentraleuropäischen Provinz (ECE: Deutschland, Österreich, Schweiz und Litauen) kommen.

Da sich viele junge Jesuiten sich in der Jugendarbeit engagieren oder dort arbeiten, ging es bei dem Treffen in der Schweiz um die Jugendsynode und ihre Folgen für die Jesuiten in den vier Provinzen. Doch um hier nicht in vagen Zukunftsszenarien, sondern in der erlebten Gegenwart zu beginnen, galt das erste Wort den Jesuiten, die Zeugnis geben können über die Arbeit mit jungen Menschen. Auffällig wird, wie groß jetzt schon die Bandbreite ist, in der Jesuiten mit jungen Erwachsenen zusammenarbeiten: Hochschul- und Schulseelsorge, verbandliche Jugendarbeit in der Katholische Studierende Jugend (KSJ) und auch das Wirken im Bereich geistlicher Bewegungen junger Erwachsener. Aus all diesen Bereichen erzählten Martin Föhn SJ (HEL), Sebastian Maly SJ (GER), Arndt Gysler SJ (GER) und Beat Altenbach SJ (HEL) von ihren Erfahrungen und ermutigten, die verschiedenen Dienste und Angebote ebenso wie ihrer Nutzer*innen anzunehmen und zugleich mit der ignatianischen Seelsorge zu helfen, wo möglich und nötig. Denn die Sehnsucht nach Entfaltung in Stille und in der Geborgenheit geistlich geprägter Gemeinschaften scheint ungebrochen.

Die Jugendsynode wurde für die Nachwuchs-Jesuiten auf zweierlei Art spürbar: Zunächst über die Textauszüge aus dem Abschlussdokument und dann über die Berichte ihrer Teilnehmer. So konnten der Weihbischof Alain de Raemy (Genf, Lausanne, Fribourg), der Jugendseelsorger Claude Bachmann (Luzern) und Bernd Hagenkord SJ als Leiter des Pressebüros der Jugendsynode von ihren Erlebnissen erzählen. Dabei kamen ermutigende und ernüchternde Resümees zur Sprache, vor allem aber auch der Konsens: Die Jugendsynode darf nicht als abgeschlossen gelten, sondern als Auftakt zu einem anhaltenden Prozess der Erneuerung einer Seelsorge, die nicht nur für, sondern insbesondere mit den Jugendlichen an Veränderungen unseres Lebens in dieser Welt arbeitet. Diese missionarische Perspektive hat auch Rahel Kölbener unterstrichen, die als Mitwirkende der Lobpreisbewegung „Adoray“ in St. Gallen von dem offenen Suchen nach Möglichkeiten für Ausdruck und Vertiefung des Glaubens unter jungen Erwachsenen aus eigener Erfahrung weiß.

Welche Möglichkeiten es gibt, Studierenden bei ihrer Suche zu helfen, demonstrierte Andreas Schalbetter SJ den Teilnehmern des Treffens beim Ausflug nach Luzern bei einer Führung der Living Stones. Studierende begleiten Touristen – nun auch junge Jesuiten – durch den Kirchraum und erschließen durch die Kunst des Kirchenraums der Jesuitenkirche einen Zugang zu den darin enthaltenen Glaubenstraditionen. Nach einem Besuch des Raums der Stille in der Universität Luzern und der Räume der Hochschulseelsorge 'horizonte' und einer Messe mit den vier Provinziälen schließt der Tag mit einem amüsanten Varietéabend im Lassalle-Haus, den die Jesuiten selbst gestaltet haben.

Zum Abschluss folgt eine Session mit Informationen über die Trends in der Ausbildung und dem Ausblick auf das Formation Gathering 2020 mit neu gewähltem Vorbereitungsteam in Prizren, Kosovo. Vor dem Abschied feiern die Teilnehmer mit den neugeweihten Priestern aus Ungarn, Litauen und Deutschland eine Messe mit anschließendem Einzelsegen – nicht zuletzt für alles, was das noch junge Jahr bereithält.

Fabian Retschke nSJ

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