In der Frankfurter Jesuitenkirche St. Ignatius probiert die Gemeinde neue Formen interaktiver Gottesdienste aus, die auch für die Zeit nach Corona Chancen bieten. Ein Bericht von P. Bernd Günther SJ, Kirchenrektor von St. Ignatius und Pastoral-Delegat der neuen Zentraleuropäischen Jesuitenprovinz.
Nach der Messe, auch wenn fast alle schon gegangen sind, tönt noch eine lebhafte Unterhaltung durch die Ignatiuskirche in Frankfurt. Sie kommt aus dem Laptop, über den die vorhergehende Messe übertragen wurde. Da diese Übertragung ein Zoom-Meeting war, können die Teilnehmenden nach der Messe noch ihren kleinen Schwatz miteinander halten. Und der eine oder die andere von denen, die die Messe vor Ort mitgefeiert haben, kann sich auch noch vor die Kamera setzen und ein wenig mitreden. Anders geht es den Mitfeierenden in der Kirche, die gerne auch noch zusammen stehen würden, aber im Lockdown schnell auseinandergehen müssen.
Gemeinschaft trotz Distanz
Gottesdienste mitfeiern per Zoom: Das ist einer der neuen Versuche in der Jesuitenkirche Sankt Ignatius nach dem ersten Lockdown. Eigentlich hatte keiner von den verantwortlichen Jesuiten die nötige Ahnung oder Erfahrung für diese digitale Welt. Also wurde viel improvisiert und durch Ausprobieren gelernt, längst nicht so perfekt wie aufwändige Fernsehgottesdienste und professionelle Übertragungen, aber passend für die Gemeinde.
Die Frage war, wie können wir eine lebendige Gemeinde zusammenhalten oder wieder zusammenführen; wie können Menschen, die weiterhin sehr vorsichtig zuhause bleiben wollen, tatsächlich Gemeinschaft im Gebet und Gottesdienst erfahren – solche, die schon immer zu Sankt Ignatius gehörten, und zunehmend auch solche von weiter weg.