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Letzte Gelübde zweier Jesuiten in Litauen

Am 3. Januar, dem Hochfest des Heiligsten Namens Jesu, haben P. Eugenijus Markovas SJ und P. Mindaugas Malinauskas SJ ihre Letzten Gelübde in Kaunas abgelegt.  P. Provinzial Bernhard Bürgler SJ nahm sie entgegen. Den Gottesdienst in der St.-Franz-Xaver-Kirche in Kaunas leitete der Erzbischof emeritus Lionginas Virbalas. Kardinal Sigitas Tamkevičius, P. Bürgler und zahlreiche Mitbrüder konzelebrierten. Unter den Gästen der Feier waren viele Freunde, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jesuiten, GCL-Mitglieder, MAGIS-Jugendliche sowie Mitglieder der Kirchengemeinde von Kaunas. Die Liturgie wurde vom festlichen Gesang des Chors Exaudi begleitet.

Mit den Letzten Gelübden wurde die Mitgliedschaft der beiden in der Gesellschaft Jesu endgültig bekräftigt. Knieend vor dem Allerheiligsten lasen P. Markovas und P. Malinauskas die handschriftlich geschriebenen Gelübde vor dem Provinzial P. Bernhard Bürgler SJ und der versammelten Gemeinde vor. In seiner Homilie erinnerte P. Bürgler beide Mitbrüder und die Gemeinde daran, dass die Gesellschaft Jesu den Namen von Jesus trage. Laut P. Bürgler, habe dieser Name bereits beid er Gründung des Ordens Kritik ausgelöst, weil er angeblich überheblich sei, „als wolle da einer seine eigene Sache mit dem Namen Jesu aufputzen“. Man habe dem Heiligen Ignatius einreden wollen, „um des lieben Friedens willen“ nachzugeben und den Namen zu ändern, aber er sei bei seiner Entscheidung geblieben, weil der Name tiefere Wurzeln habe. Für Ignatius sei der Name Jesu, so der Provinzial, „mit tiefsinnigen Erfahrungen, Erleuchtungen, mystischen Gottesbegegnungen auf seinem Weg, in Loyola, in Manresa, im Heiligen Land, in Paris und in Rom“ verbunden gewesen. „Jesus ist sein ein und alles“, betonte P. Bürgler.

Der Provinzial wies ebenfalls auf das Siegel der Gesellschaft Jesu hin, in dem die drei ersten Buchstaben des griechischen Jesusnamens IHS eingeprägt seien. Damit sei der Name Jesu nicht nur den wichtigsten Dokumenten des Ordens, sondern auch „dem Orden als Ganzem, allen seinen Mitgliedern“ aufgeprägt. „Uns Jesuiten soll Jesus eingeprägt sein. Wir sollen von ihm, von seiner Person, dem, was er war, sagte und tat, geprägt sein und immer mehr geprägt werden“, meinte P. Bürgler. Die Berufung von Jesuiten verglich er mit dem weichen Wachs, in dem der Siegelstempel gedrückt wird: „Wir sind Jesuiten und wir werden Jesuiten – immer noch / immer mehr. Wir wurden in und durch unsere Ausbildung geformt und wir sollen uns weiterhin formen lassen. Damit das geschieht, ist es wichtig, dass wir – wie das Siegelwachs – weich sind. Berührbar durch das Wort und Beispiel Jesu.“

Am Ende des Gottesdienstes dankten P. Malinauskas und P. Markovas den Versammelten für die Unterstützung durch das Gebet und konkrete Taten sowie Spenden für das Jugendprogramm MAGIS, das an Stelle von Geschenken unterstützt werden konnte. P. Markovas sagte, dass er beim eigenhändigen Schreiben der Gelübdeformel wahre Exerzitien erlebt habe. Die Letzten Gelübde verglich er mit dem Eheleben: „Es ist so, als ob man nach 20 Jahren Ehe (so lange sind beiden bereits im Orden) bekräftigt: ,Ja! Ich will auch weiterhin mit Dir leben!’“ P. Markovas bat die Gemeinde, für die beiden Mitbrüder auch weiter zu beten und sie in schwierigen Zeiten an die Liebe Gottes zu erinnern.

Rasa Darbutaitė 

 

Mehr erfahren: Was sind eigentlich letzte Gelübde?

P. Clemens Blattert SJ erklärt es im Video anlässlich seiner eigenen.

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