• Projektreferentin Lena Ender (li.) mit dem Team des Loyola-Zentrums in Havanna
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Bild 1: jesuitenweltweit (alle)

Loyola-Zentren in Kuba: Orte der Begegnung, des Lernens und Sattwerdens

Lebensmittel, Infrastruktur, Medikamente: In Kuba fehlt es an allem. Das Land steckt in einer schweren sozialen und wirtschaftlichen Krise. Korruption, staatliche Kontrolle und Reglementierung verschärfen die Situation zusätzlich. Inmitten dieser Schwierigkeiten engagieren sich die Jesuiten und betreiben sechs Loyola-Zentren als Orte der Begegnung und des Lernens.

Die Liste an Problemen, vor denen die Menschen in Kuba stehen, ist lang. Sie fangen schon beim Alltäglichen an, die Versorgung mit Lebensnotwendigem ist katastrophal. Wasser, Lebensmittel, Medikamente und Gas sind knapp und schwer zugänglich. Bauern dürfen ihre selbst angebauten Produkte nicht frei vermarkten, denn staatliche Vorschriften und bürokratische Hürden stehen im Weg. Weil selbst grundlegende Arzneimittel wie Antibiotika fehlen, greifen viele Menschen auf alternative Heilmittel zurück. Die Folge: Massenabwanderung. Das belastet die, die zurückbleiben, sozial und emotional zusätzlich.

„Die Perspektivlosigkeit lähmt die Bevölkerung“, schildert Lena Ender ihre Eindrücke. Als Projektreferentin des internationalen Hilfswerks jesuitenweltweit war sie vor Ort und berichtet in der neuen Magazinausgabe von jesuitenweltweit, wie die Jesuiten und ihre Teams der harten kubanischen Realität trotzen.

„Centros Loyola“: Lichtblicke im schweren Alltag

„Inmitten dieser Schwierigkeiten sind es die Jesuiten, die durch ihre Projekte den Menschen auf Kuba einen Funken Hoffnung geben“, erzählt Lena Ender. Der Orden betreibt in Kuba sechs Loyola-Zentren in städtischen und ländlichen Gebieten. Die „Centros Loyola“ unterstützen die ganzheitliche Entwicklung von Menschen, vor allem von Kindern, Jugendlichen, Frauen und Senioren. Sie stehen den Menschen im Kampf gegen strukturelle Defizite, Armut und soziale Ungleichheit zur Seite. „Die Zentren sind Orte der Begegnung, des Lernens – und des Sattwerdens“, so die Projektreferentin. „Viele kommen aus schwierigen Verhältnissen und sehen die Zeit in den Zentren als wertvollen Moment der Ablenkung und des Trostes.“

Kreative Lösungen gefragt

Um die Menschen in Kuba unterstützen zu können, müssen die Jesuiten vor Ort kreativ sein. Sie koordinieren Hilfsmaßnahmen, beschaffen Lebensmittel, kümmern sich um die Instandhaltung der Gebäude und sorgen so für den reibungslosen Betrieb ihrer Einrichtungen. Trotzdem gibt es große Herausforderungen für diese Arbeit. Die Infrastruktur ist marode, die Gebäude sind oft in einem baufälligen Zustand und die knappen Mittel erschweren die Instandhaltung. Weil die Finanzierung der Reparaturen schwierig ist, müssen die Jesuiten immer wieder improvisieren, um ihre Einrichtungen offen halten zu können.

Mehr Informationen zur Situation der Menschen in Kuba gibt es im neuen Magazin von jesuitenweltweit. Die Projektreferentin Lena Ender schildert darin ihre Eindrücke von ihrem Besuch der Loyola-Zentren in Kuba.

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