Madeleine Delbrêl zählt zu den interessantesten katholischen Mystikerinnen des vergangenen Jahrhunderts. Anders als andere suchte und fand sie Gott nicht hinter Klostermauern, sondern mitten im Alltag ihres lauten Pariser Vororts. Sie arbeitete an der Seite der prekär Beschäftigten und Arbeitslosen, entdeckte Jesus im Café und schämte sich nicht, Gott für Zigaretten und Bier zu danken.
In ihrer Jugend war Madeleine Delbrêl überzeugte Atheistin. „Gott ist tot“, schrieb sie mit 17 Jahren. Doch eine tiefe Lebenskrise und die Begegnung mit jungen Christen leiteten die Wende ein: „Ich habe geglaubt, dass Gott mich gefunden hat.“ – So beschreibt sie, was sie zeitlebens als Übergang vom Tod zum Leben erfahren hat. Im Evangelium fand sie eine Form, aus diesem „unerhörten Glück“ zu leben und es an andere weiterzugeben. Sie war überzeugt, dass dies die Berufung aller Christen sei. Alle, schreibt Madeleine Delbrêl, seien wie eine Batterie „mit Gott geladen“.
Die Autorinnen und Autoren der aktuellen Ausgabe des Magazins "Jesuiten" erzählen von dieser bewundernswerten Persönlichkeit und ihrem eigenen Leben. Dazu gehören Annette Schleinzer, die mehrere Bücher über Madeleine Delbrêl herausgegeben hat, Christian Bauer, Professor für Pastoraltheologie in Münster, P. Martin Löwenstein, Autor Frank Berzbach, Obdachlosenseelsorger Stefan Burtscher und P. Dominik Terstriep. Außerdem werden in der Ausgabe P. Provinzial Thomas Hollweck und der Podcast "einfach beten!" vorgestellt.