1 / 5

Mantas Mileris SJ im litauischen Kaunas zum Diakon geweiht

Am 7. Juni, dem Vorabend von Pfingsten, ist Mantas Mileris SJ in der Kirche St. Franz-Xaver von Erzbischof Lionginas Virbalas SJ zum Diakon geweiht worden. Mileris trat 2014 in die Gesellschaft Jesu ein und ist seit Herbst 2024 in der Schulpastoral am Jesuitengymnasium in Kaunas tätig.

Der emeritierte Erzbischof von Kaunas, Lionginas Virbalas SJ, hob in seiner Predigt hervor, dass die Weihe nicht nur eine persönliche Wende im Leben von Mileris sei, "sondern ein Geschenk für das ganze Volk Gottes – für die Kirche und die Gesellschaft Jesu". Neben dem Erzbischof nahmen an der Heiligen Messe auch Kardinal Sigitas Tamkevičius SJ, weitere Jesuiten aus Österreich, Lettland und Litauen sowie Angehörige, Freunde und Mitglieder der Gemeinde teil. Erzbischof Virbalas betonte, dass der Diakonat eine dreifache Berufung sei: zum Dienst am Altar, zum Dienst am Wort und zum Dienst am Nächsten. 

Keiner von uns ist Hauptdarsteller, der seine Fähigkeiten zur Schau stellt, denn der einzige wahre Akteur ist der Herr, der sich für uns opfert. Wir alle sind Diener, die berufen sind, freudig und demütig die göttlichen Geheimnisse zu feiern.

Mantas Mileris sprach von seinem Wunsch, als Diakon und Priester, Gottes unendliche Liebe weiterzugeben:

Als künftiger Priester freue ich mich am meisten darauf, Beichten zu hören und das Sakrament der Versöhnung zu feiern, durch das die Menschen ständige Barmherzigkeit, Heilung und Erneuerung Gottes erfahren können. Ich bin mir bewusst, dass ich diesen Berufungsweg nicht eingeschlagen habe, weil ich perfekt, würdig oder verdienstvoll bin, sondern weil ich Gottes heilende Liebe und Barmherzigkeit erfahren habe. Deshalb möchte ich ein Zeuge der Liebe Gottes für andere Menschen sein.

Der Erzbischof erinnerte daran, dass der Diakon berufen sei, "das Evangelium nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten zu verkünden". Die Aufgabe eines Diakons sei es, "das Licht Christi zu tragen, ein Mensch der Hoffnung zu sein, der nicht für sich selbst lebt, sondern für Gott und die Menschen, insbesondere für die Verlassenen, Einsamen und Enttäuschten.", so der Erzbischof.

Eine internationale jesuitische Ausbildung

Mileris trat 2014 in die Gesellschaft Jesu ein, nachdem er ein Jahr Religionspädagogik an der Vytautas-Magnus-Universität in Kaunas, Litauen, studiert hatte. Das zweijährige Noviziat absolvierte er in Birmingham, England. Anschließend studierte er drei Jahre Philosophie an der Saint Louis University (USA). Von 2019 bis 2021 arbeitete er als Philosophielehrer am Jesuitengymnasium in Vilnius und in der Hochschulseelsorge an der Universität Vilnius. Von 2021 bis 2024 studierte er Theologie in Toronto (Kanada). Seit Herbst 2024 ist er in der Schulpastoral am Jesuitengymnasium in Kaunas tätig. Über seine Ausbildungzeit sagt Mileris:

Die jesuitische Ausbildung hat mir eine neue Perspektive auf die Welt eröffnet. Durch diese Erfahrungen habe ich gelernt, respektvoll gegenüber Menschen anderer Religionen und Überzeugungen zu sein. Noch im Noviziat habe ich muslimische Flüchtlinge, Menschen mit verschiedenen Suchtproblemen, Krankheiten und Schwierigkeiten getroffen. Sehr bedeutend war für mich mein Dienst im Gefängnis in New York und die Begegnungen mit Menschen, die ihre Strafe verbüßen. Diesen Menschen verdanke ich, dass mein Glaube gestärkt wurde. Ich dachte, ich würde mit ihnen über Gott und seine Barmherzigkeit sprechen, aber die Gefangenen erzählten mir von Gott. Sie haben mich mit ihrer Dankbarkeit gegenüber Gott überrascht, dass Gott sie durch die Strafvollzugsbeamten davon abhielt, größere Verbrechen zu begehen, und ihnen die Möglichkeit gab, den Herrn in ihrer Gefängniszelle zu entdecken. 

Wir gratulieren Mantas Mileris herzlich zur Weihe und wünschen ihm Gottes reichen Segen für sein Wirken als Diakon!

Newsletter

Das Magazin „Jesuiten“ erscheint mit Ausgaben für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Bitte wählen Sie Ihre Region aus:

×
- ×