• P. Klaus Mertes SJ im Gespräch mit P. Christian Herwartz SJ auf dem Katholikentag 2018 in Münster.

Mertes: Kirche kann stolz sein

Luzern/Düsseldorf (KNA) - Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat den Herbert-Haag-Preis 2019 erhalten. Die Auszeichnung wurde am Sonntag im schweizerischen Luzern übergeben, wie der katholische Dachverband am Montag in Düsseldorf mitteilte. "In den letzten gut 70 Jahren unseres Bestehens hat sich manches in Gesellschaft und Kirche gewandelt - unser Auftrag ist gleichgeblieben: Die Interessensvertretung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Es ist unsere Aufgabe, ihrer Stimme Gehör zu verleihen", bedankte sich die BDKJ-Bundesvorsitzende Katharina Norpoth.

Der Laudator, Jesuit Klaus Mertes, sagte: "Die katholische Kirche hat zurzeit eher wenig Anlass zu Stolz im Blick auf sich selbst. Aber auf diese Kinder und Jugendlichen kann sie stolz sein." Mertes, Direktor des Kollegs Sankt Blasien im Schwarzwald, hatte 2010 Missbrauchsfälle am Berliner Canisius-Kolleg publik gemacht und damit eine Welle weiterer Enthüllungen in der deutschen Kirche ins Rollen gebracht. 2014 erhielt er selbst den Herbert-Haag-Preis.

Auch der katholische Kinder- und Jugendverband Jungwacht Blauring, kurz Jubla Schweiz, wurde geehrt; dotiert ist der Preis mit 10.000 Euro für die deutschen und 15.000 Schweizer Franken für die Schweizer Preisträger. Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden mit rund 660.000 Mitgliedern. Die Auszeichnung gehe an zwei Verbände, weil ihre jugendliche, fröhliche, lebensbejahende und weltoffene Art "in heiterem Kontrast zu gängigen Vorstellungen von Kirche" stehe, heißt es in der Begründung.

Die Herbert-Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche setzt sich nach eigenen Angaben für einen aufgeschlossenen und ökumenisch gesinnten katholischen Glauben ein und verleiht ihren Preis seit 1985 an Personen und Institutionen, "die sich durch freie Meinungsäußerung und mutiges Handeln in der Christenheit exponieren". Stiftung und Preis stehen im Namen des Schweizer Theologen Herbert Haag (1915-2001), der in Luzern starb.

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