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Bild 1: Jesuit Refugee Service (alle)

Nothilfe im Libanon: „Sicherheit und Schutz bieten“

Von heute auf morgen Nothilfe leisten: Vor dieser Aufgabe stand der Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) im Libanon, als der Konflikt mit Israel im September eskalierte. „Der Bedarf an vorübergehenden Unterkünften und Nothilfe stieg stündlich“, berichtet Daniel Corrou SJ, Direktor des JRS im Nahen Osten. Um die Menschen im Libanon nach Kräften unterstützen zu können, setzte der JRS seine regulären Programme vor Ort aus und bündelt seine Kräfte für die Nothilfe. Lebensmittel verteilen, Notunterkünfte bereitstellen, psychosoziale Unterstützung anbieten – kurzum: für die Menschen da sein in dieser schwierigen Situation.

Aufatmen im Libanon: Am 27. November ist ein Waffenstillstand in Kraft getreten. Dadurch sollen die seit über einem Jahr andauernden Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah ein Ende finden. „Aufgrund der raschen Eskalation und Unvorhersehbarkeit des Konflikts haben wir am 23. September unsere regulären Programme im Libanon ausgesetzt“, erklärt Daniel Corrou SJ. Seit vielen Jahren unterstützt der Jesuiten-Flüchtlingsdienst im Libanon syrische und irakische Flüchtlingsfamilien durch Hausbesuche, psychosoziale Betreuung, Bildungsangebote für Kinder und Erwachsene, Aktivitäten für Jugendliche und Frauenzentren. Nun bündelt der JRS seine Kräfte für die Nothilfe.

Mehr als 1,2 Millionen Menschen auf der Flucht

Seit der groß angelegten Militäroperation durch israelische Streitkräfte am frühen Morgen des 23. September 2024 haben tausende Menschen ihr Leben verloren, mehr als zehntausend wurden verletzt und über 1,2 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Zwar hat die libanesische Regierung im ganzen Land mehr als tausend Unterkünfte für Vertriebene geöffnet, doch die Kapazitäten dieser Einrichtungen waren schnell erschöpft. Zudem wurde Migranten der Schutz in diesen Unterkünften verweigert. Der JRS öffnete daraufhin seine Türen im Arrupe Migrant Centre in Beirut und in einem Jesuitenkloster in den Bergen, etwa 45 Minuten von Beirut entfernt.

Diese beiden Einrichtungen wurden mit Bedacht gewählt. „Die Unterkünfte des JRS sind aufgrund ihrer Lage glücklicherweise recht gut vor Angriffen geschützt“, beschreibt Michael Petro SJ die Situation vor Ort. Der ursprünglich aus Boston stammende Jesuit ist derzeit für den JRS in Beirut tätig. „Wir befinden uns nicht in einem direkten Zielgebiet, sodass wir den Menschen, die wir betreuen, Sicherheit und Schutz bieten können.“ Das sind vor allem Flüchtlinge und Wanderarbeiter, die vertrieben wurden. Der JRS unterstützt sie nicht nur mit Notunterkünften, sondern auch durch die Verteilung von Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Decken und Matratzen und bietet psychosoziale Anlaufstellen an. Zudem ist der JRS in der Lage, Aktivitäten im Bildungsbereich fortzusetzen, solange die öffentlichen Schulen geschlossen bleiben.

„Wir sind fest entschlossen, jene in Not zu begleiten“

Neben den konkreten Nothilfeleistungen hat der JRS auch die langfristigen und überregionalen Folgen des Konflikts im Blick. Mit besonderem Nachdruck hat der Jesuiten-Flüchtlingsdienst den jetzigen Waffenstillstand gefordert, der zunächst für zwei Monate in Kraft getreten ist. „Ein Waffenstillstand ist unerlässlich, um das Leben der Zivilbevölkerung zu schützen und zu ermöglichen, dass die humanitäre Hilfe diejenigen erreicht, die sie am dringendsten benötigen“, heißt es in einer Erklärung des JRS zur Krise im Libanon.

„Das Schlimme an dieser Situation ist, dass wir uns manchmal weigern müssen, Menschen aufzunehmen, weil wir nicht genug Platz haben“, sagt Michael Petro SJ. Und trotzdem: Der JRS hilft weiter, wo er kann. „Während wir einer ungewissen Zukunft entgegensehen, bleiben wir fest entschlossen, jene in Not zu begleiten“, bekräftigt Daniel Corrou SJ. „Wir beten für Frieden und für eine Rückkehr zu der wichtigen Arbeit der Versöhnung.“

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