• Gruppenfoto aller Novizen zusammen mit P. John Dardis SJ, den Novizenmeistern sowie Chris Hewer.
  • Das traditionsreiche Internat Stonyhurst im Norden Englands wurde 1593 gegründet und ist damit die älteste Jesuitenschule der Welt.
  • Dag Heinrichowski (2.v.r.), seit einem Jahr im Noviziat, berichtet von dem Treffen in Stonyhurst. © SJ-Bilder (2): Arndt Gysler
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Noviziatetreffen: Botschafter der Hoffnung sein

Anfang August trafen sich 26 Novizen aus den Noviziaten in England, Frankreich und Deutschland im englischen Stoynhurst, einer Jesuitenschule, die äußerlich gewisse Ähnlichkeiten mit der Zauberschule "Hogwarts" aufweist. Neben dem gegenseitigen Kennenlernen und Austausch über das Noviziatsleben und die verschiedenen Provinzen, rahmten gemeinsame Ausflüge und Gottesdienste das Programm.

Inhaltlichen Input lieferten drei Vorträge, die unter anderem die Sendung der Jesuiten im Europa von heute eingingen. Angst vor statt Solidarität mit Flüchtlingen, wachsende wirtschaftliche und menschliche Armut und eine Krise der Politik, die Populismus die Türen öffnet - so lässt sich die Analyse John Dardis' SJ, des Vorsitzenden der Europäischen Provinziälekonferenz, zur Lage Europas zusammenfassen. Aufgabe der Jesuiten sei es, Botschafter für Hoffnung zu sein, Orientierung zu geben und Netzwerke statt Mauern zu bauen. Die ignatianische Spiritualität habe das Potential, die Menschen aus den vielfältigen Ideologien zu befreien und auf das Suchen und Sehen der Menschen zu reagieren. Um die Menschen in Europa in ihrem Suchen zu erreichen, sei es wichtig, so Jane Hellings, Öffentlichkeitsreferentin der britischen Jesuitenprovinz, zu vermitteln, was den Unterschied in unserem Leben und Dienst mache. Die Menschen müssten verstehen, warum wir das tun, was wir tun, um sie für unsere Sendung und Botschaft zu begeistern.

Chris Hewer, Experte für Islam und interreligiösen Dialog, gab eine kurze Einführung in den Islam als eine Art, in Beziehung mit Gott, dem Nächsten und der Schöpfung zu treten und ermutigte zur Begegnung und Auseinandersetzung mit muslimischen Gläubigen. Themen wie Gewalt und Terror und Probleme mit der Koranexegese klammerte er nicht aus. Als Botschafter der Wahrheit sei es auch die Aufgabe der Christen, gegen ein verzerrtes und ungerechtes Islambild in Gesellschaft und Medien aufzutreten.

Neben dem Austausch und dem Input versuchten wir Novizen uns auch in der Organisation eines "Nightfever", bei dem Menschen, die in der Innenstadt unterwegs sind, eingeladen werden, eine Kerze in der Kirche zu entzünden und bei ruhiger Musik zu verweilen. In Manchester kamen wir in Kleingruppen mit Menschen auf der Straße über Gott ins Gespräch, suchten nach Plätze, in denen Gott für uns oder andere erfahrbar wird und teilten das Essen mit Armen - eine Stadttour aus einer ungewohnten Perspektive völlig ohne Sightseeing.

Als Botschafter für Hoffnung und Wahrheit, als "Freunde im Herrn" sind Jesuiten in verschiedenen Bereichen und Ländern unterwegs. Zu spüren, nicht alleine zu sein, gemeinsam voranzugehen und über Visionen, Träume und Sehnsüchte zu sprechen stärkt und motiviert den Weg im Noviziat weiterzugehen. Nächstes Jahr wird das Treffen in Nürnberg stattfinden und hoffentlich die Netzwerke verdichten und erweitern.

Dag Heinrichowski nSJ

www.jesuitennoviziat.de

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