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P. Antanas Saulaitis SJ in Vilnius verstorben

Am Morgen des 18. April 2025 ist Pater Antanas Saulaitis SJ in Vilnius verstorben. Pater Saulaitis wurde in Kaunas geboren und verbrachte seine Kindheit in Deutschland, wohin seine Familie 1941 vor dem Krieg geflohen war. Er besuchte zunächst die litauische Schule im Lager Haunstetten, später in Hochfeld und dann in Augsburg. 1945 schloss er sich den Pfadfindern an und blieb diesen sein ganzes Leben lang verbunden.

1949 ging die Familie in die Vereinigten Staaten, wo Pater Saulaitis von 1957 bis 1961 sein Chemiestudium an der Fairfield University (Ct) absolvierte. Im Jahr 1958 erhielt er die US-Staatsangehörigkeit. 1961 trat Pater Saulaitis in die Gesellschaft Jesu ein, zwei Jahre später legte er seine Gelübde ab. Von 1963 bis 1970 studierte er Philosophie und Theologie am Weston Jesuit College, von 1965 bis 1970 auch am Boston College, wo er zusätzlich einen Master-Abschluss in Chemie erwarb.

Studium und Weihe in den USA, als Dozent in Brasilien

Ein Jahr der Priesterweihe 1969 in Waterbury ging Pater Saulaitis nach Brasilien, wo er als Priester an der litauischen St. Kasimir Gemeinde in São Paulo tätig war. Von 1970 bis 1972 unterrichtete er Philosophie, von 1973 bis 1976 Mathematik, Physik und Chemie an der Philosophisch-Theologischen Fakultät von Nossa Senhora Medianeira in São Paulo. Er hatte mehrere Ämter in der Gesellschaft Jesu inne: Socius und Oberer der im Ausland tätigen litauischen Jesuiten, Admonitor und Konsultor des Provinzials.

Von 1997 bis 2003 war Pater Saulaitis Provinzial der Jesuiten in Litauen und Lettland. Darüber hinaus war er tätig als Rektor der St. Johannes Kirche in Vilnius, als Leiter des Zentrums für akademische Seelsorge, war Dozent an der Mykolas-Romeris-Universität, an der Litauischen Musik- und Theaterakademie und der Akademie der Künste. Er war Mitbegründer des Seelsorgezentrums für Geschiedene in Vilnius. Von 2006 bis 2014 arbeitete er erneut in den USA, in der Sel. Jurgis Matulaitis Mission in Lemont. 2014 kehrte er nach Litauen zurück, wo er erneut an der St. Kasimir- und St. Johannes Kirche tätig war, zuletzt als deren Vizerektor.

Pater Saulaitis war in allen seinen Lebensabschnitten in der internationalen Pflege der litauischen Kultur engagiert und verfasste zahlreiche Publikationen. Er war Mitglied in zahlreichen Gremien der litauischen Verbände in den USA, Kanada, England, Venezuela, Deutschland, Brasilien, Uruguay und Argentinien. Bis zuletzt war er in der katholischen Presse und im Radio mit seinen schriftlichen und mündlichen Beiträgen präsent. Nun legte er sein bewegtes Leben in die Hände seines Schöpfers zurück.

R.I.P.

Das Requiem wird am 28. April um 11 Uhr in der St. Johannes Kirche in Vilnius gefeiert, die Beisetzung folgt dann gegen 13:30 Uhr auf dem Petrasiunai-Friedhof in Kaunas. Totenwachen: 27. April 16 bis 20:30 Uhr und 28. April von 9 bis 11 Uhr (St. Johannes Kirche).

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