Pater Herbert Krawczyk ist am Abend des 1. April in einem Hospiz im dänischen Aarhus verstorben. Er wurde in Miedary (Oberschlesien) bei Beuthen geboren. Nach dem Krieg erhielt seine Familie die polnische Staatsbürgerschaft. Zuhause wurde noch Deutsch gesprochen, bis es verboten wurde. Seine Geschwister leben in Dinslaken, seine Eltern sind dort begraben, sodass Kontakte nach Deutschland lebendig blieben.
Nach der Gymnasialzeit in Beuthen trat Pater Krawczyk in das Noviziat der südpolnischen Provinz der Jesuiten in Stara Wieś ein. Es folgten die Studien der Philosophie in Krakau und der Theologie in Warschau sowie die Priesterweihe in Gliwice. Bereits zwei Jahre später brach er nach Dänemark auf, wo er den Rest seines Lebens tätig bleiben sollte.
Zunächst arbeitete er in der Pfarrei in Stenosgade in Kopenhagen mit, lernte die dänische Sprache und wurde nach acht Monaten Schulkaplan und Religionslehrer in der größten katholischen Schule in Kopenhagen. Ab 1975 gehörte er der Niederdeutschen Provinz an. Im Januar 1976 wurde er nach Aarhus versetzt, wo er sich zunächst um die Gemeinde der polnischen Migranten kümmerte, zu der auch eine kleine katholische Schule gehörte, wo er als Religionslehrer und in der Jugendarbeit, später auch als Schulleiter wirkte. Von 1980 bis 2003 war er Pfarrer in Grenå, von dort aus betreute er auch die polnischen Gemeinden in Randers, Aalborg und Esbjerg sowie den Jesuiten-Flüchtlingsdienst JRS Dänemark. 2003 kehrte er nach Aarhus zurück, arbeitete in der Jesuitenpfarrei mit und wurde 2006 Pfarrer der Pfarrei Immaculatae Conceptionis BMV. Neben der Pastoral war Pater Krawczyk auch viele Jahre Minister der Kommunität in Aarhus und nahm zahlreiche weitere Aufgaben in der Diözesankirche wahr.
2024 wurde ihm für sein Lebenswerk der Verdienstorden der Republik Polen verliehen. Jetzt legte er nach kurzer schwerer Krankheit sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurück.
R.I.P.
Termin und Ort der Trauerfeierlichkeiten werden noch bekanntgegeben.