P. Kazimieras Juozas Ambrasas SJ in Kaunas verstorben

Am 8. April ist in Kaunas P. Kazimieras Juozas Ambrasas SJ verstorben. Geboren und aufgewachsen im Dorf Surgučiai (Bezirk Marijampolė) studierte Pater Ambrasas nach dem Abitur von 1952 bis 1957 litauische Sprache und Literatur an der Universität Vilnius. Nach dem Studium arbeitete er als Journalist und Übersetzer in den Redaktionen von mehreren Zeitschriften. Von 1959 bis 1962 studierte er Englisch, im Jahr 1972 folgte die Promotion zu einem sprachwissenschaftlichen Thema. Ab 1972 war er als Dozent an der Universität Vilnius im Bereich der Sprachwissenschaften tätig und legte den Grundstein für die Übersetzungswissenschaft in Litauen. Pater Ambrasas war Autor mehrerer wissenschaftlichen Bücher.

Durch seinen tiefen Glauben kam er in Kontakt mit Priestern im Untergrund. Auf Anfrage des Chefredakteurs der Untergrundzeitschrift "Die Chronik" der litauischen katholischen Kirche, Kardinal Sigitas Tamkevičius, wirkte Pater Ambrasas als Redakteur mit und geriet aufgrund der intensiven Kontakte mit Priestern und ausländischen Wissenschaftlern auch in den Fokus des sowjetischen Geheimdienstes KGB. 1981 trat Pater Ambrasas im Untergrund in den Jesuitenorden ein. 1988 legte er beim damaligen litauischen Provinzial Jonas Danyla SJ die theologischen Prüfungen ab und wurde zum Priester geweiht.

In der Folge war P. Ambrasas an mehreren Stellen tätig: von 1988 bis 1989 unterrichtete er litauische Sprache an der Universität Poznań, ab 1989 litauische Sprache und Rhetorik am Priesterseminar in Kaunas. Von 1990 bis 1993 war er in der litauischen Redaktion von Radio Vatikan tätig, für das Radio von Mutter Angelika bereitete er eine tägliche liturgische Sendung auf Litauisch vor. 1991 bis 1992 folgte das Tertiat auf den Philippinen, 1993 legte er seine letzten Gelübde ab. Von 1993 bis 2001 arbeitete er zunächst als Priester, dann als Pfarrer in Montreal (Kanada), von 2001 bis 2003 lebte und wirkte er in der Jesuitenkommunität in Chicago. Anschließend kehrte er nach Kaunas zurück und war in der Seelsorge und als Exerzitienleiter tätig. Ab 2010 war er Seelsorger der in Frankreich ansässigen Litauer, die er jeweils einmal im Monat besuchte. Seine Leidenschaft war Reisen. Schon während der Sowjetzeit reiste er zum Klettern oder Ski fahren oft in den Kaukasus und die zentralasiatischen Republiken. Nachdem seine Kräfte in letzter Zeit zunehmend nachließen, gab Pater Ambrasas in der Nacht zum 8. April sein Leben zurück in Gottes Hände.

R.I.P.

Newsletter

Das Magazin „Jesuiten“ erscheint mit Ausgaben für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Bitte wählen Sie Ihre Region aus:

×
- ×