Pater Waldemar Molinski SJ ist am 1. November 2025 im Caritas-Altenzentrum St.-Josef-Elisabeth in Köln verstorben. Er wurde in Berlin-Zehlendorf geboren, wo er mit fünf Brüdern und zwei Schwestern aufwuchs. Auf dem Gymnasium Steglitz wurde er Mitglied im ND und lernte dort die Jesuiten kennen. Als 16-Jähriger zur FLAK eingezogen, führten ihn ab 1944 Kriegseinsätze nach Dänemark, Schweden, in die Normandie und das Elsass und endeten in Belgien, wo er von amerikanischen Soldaten gefangen genommen wurde. Seine Kriegsgefangenschaft verbrachte er in Frankreich. Aus der Gefangenschaft entlassen, kehrte er nach Berlin zurück und absolvierte 1948 das Abitur. Er studierte drei Jahre Theologie in Frankfurt Sankt Georgen, bevor er ins Noviziat der Jesuiten eintrat. Weitere Studien folgten in Innsbruck und Barcelona. 1955 erhielt er in Berlin, St. Canisius, durch Bischof Westkamp die Priesterweihe.
Seine wissenschaftliche Karriere verband er von Anfang an mit Seelsorge, zunächst für Flüchtlinge und Bergarbeiter in Belgien, ab 1958 in Berlin in der „Offenen Tür“ und in katholischen Verbänden sowie als Studentenpfarrer und später Direktor der Katholischen Akademie in Berlin. Nach zwei Doktoraten wurde er zunächst Professor an der Pädagogischen Hochschule Berlin, bis er 1971 zum ordentlichen Professor für katholische (Moral-)Theologie an die PH-Rheinland, ab 1972 an die Bergische Universität Wuppertal berufen wurde. Er war maßgeblich an der Gründung des Fachbereiches Philosophie-Theologie beteiligt und wurde dessen erster Dekan.
Zahlreiche Gastprofessuren, Gastvorlesungen und Lehraufträge im In- und Ausland folgten. Er war ein gesuchter Berater in wissenschaftlichen und kirchlichen Gremien wie dem Ethikrat und in der Katholischen Erziehergemeinschaft Deutschlands (KEG). Über viele Jahre feierte er den Sonntagsgottesdienst in der Pfarrei St. Michael in Solingen. Obwohl sich seine Gesundheit ab 2002 nachhaltig verschlechterte, engagierte er sich weiterhin kirchlich und akademisch. 2024 zog er ins Altenzentrum der Caritas in Köln, wo er nun sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurücklegte.
R.I.P.
Das Requiem findet am Mittwoch, 12. November 2025, um 9 Uhr in Sankt Peter Köln statt. Die Beerdigung folgt dann um 11 Uhr auf dem Friedhof Melaten.