Pater Walter Rupp SJ ist am späten Nachmittag des 14. Januar im Alter von 98 Jahren in Unterhaching verstorben. Er wurde in Würzburg als Sohn eines Polizeibeamten geboren und wuchs mit zwei Schwestern in einer tiefgläubigen Familie auf. Am humanistischen Gymnasium schloss er sich der Marianischen Kongregation an, die ihn stark prägte. Gegen seinen Willen wurde er in die Wehrmacht eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft. Zurückgekehrt studierte er zwei Semester Germanistik und Geschichte und trat dann in das Noviziat der Jesuiten in Pullach ein. Es folgten die philosophischen Studien und eine dreijährige Tätigkeit als Präfekt am Kolleg St. Blasien sowie das Studium der Theologie in Innsbruck.
Nach dem Tertiat, der letzten Ausbildungsphase im Orden, wurde er zunächst Kaplan in Hof, aber schon nach einem Jahr nach München versetzt. Er übernahm dort die Jugend-MC der Gymnasiasten, von 1963 bis 1973 gestaltete er als Schülerseelsorger bundesweit religiöse Schulwochen und redigierte eine Schülerzeitschrift. Im Anschluss betätigte er sich zunehmend schriftstellerisch und publizierte Gottesdiensttexte, verfasste innerhalb des Medienkreises der Provinz Drehbücher für Dokumentationssendungen und engagierte sich für das neu errichtete „Sprechzimmer“ in St. Michael. 1974 wurde er der erste Akademikerseelsorger für das Erzbistum München und Freising, eine Funktion, die er drei Jahrzehnte innehatte.
In diesen Jahren schrieb er regelmäßig Beiträge für den Rundfunk und zahlreiche Bühnenstücke, die er von Profischauspielern im „Akademiker-Centrum“ aufführen ließ. Aufgrund seiner Publikationen wurde er 2006 mit dem Poetentaler ausgezeichnet. Nach Stationen im alten Alfred-Delp-Haus und dem Berchmanskolleg zog Pater Rupp 2019 in die Seniorenresidenz nach Unterhaching, wo er nun sein langes Leben in die Hände seines Schöpfers zurücklegte.
R.I.P.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, 29. Januar 2025, um 14.30 Uhr auf dem Ordensfriedhof beim Pater-Rupert-Mayer-Schulzentrum, Wolfratshauser Str. 30, 82049 Pullach statt, anschließend das Requiem in der Kapelle des Schulzentrums.