Die Jesuiten in Zentraleuropa bekommen einen neuen Provinzial: P. Thomas Hollweck SJ (57) übernimmt am 31. Juli 2024 die Leitung der Zentraleuropäischen Provinz der Jesuiten von P. Bernhard Bürgler SJ. Pater Hollweck war bislang Novizenmeister des Jesuitenordens in Innsbruck. Nach einem internen Beratungs- und Entscheidungsprozess, in den alle Ordensmitglieder der Provinz eingebunden waren, wurde er im Januar 2024 vom Generaloberen der Jesuiten in Rom, P. Arturo Sosa SJ, zum Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa ernannt. Pater Hollweck tritt die Nachfolge von P. Bernhard Bürgler SJ an, der die Zentraleuropäische Provinz seit ihrer Gründung im Jahr 2021 geleitet hat. Zur grenzüberschreitenden Provinz gehören die Jesuiten und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Schweden, Litauen und Lettland.
P. Thomas Hollweck SJ stammt aus Neumarkt i.d. Oberpfalz (Bayern) und studierte bereits vor seinem Eintritt in die Gesellschaft Jesu 1992 als Priesteramtskandidat der Diözese Eichstätt Theologie in Eichstätt und Rom. Nach dem Noviziat bei den Jesuiten war er als Hochschulseelsorger an der Hochschulgemeinde (KHG) in München tätig, gefolgt von einem Aufbaustudium in spiritueller Theologie in Madrid. 1998 kehrte er nach München zurück und wurde nach seiner Priesterweihe 1999 zweiter Hochschulpfarrer der KHG. 2003 wurde er zum Kirchlichen Assistenten der Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL) in Deutschland ernannt. 2009 wechselte Pater Hollweck als Spiritual und Priesterseelsorger ins Erzbistum Hamburg, wo er auch Superior der Jesuitenkommunität am Kleinen Michel wurde. 2010 bis 2015 beriet er als Konsultor den Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten. 2015 wurde er zum Novizenmeister der Jesuiten in Nürnberg ernannt, mit Gründung der Zentraleuropäischen Provinz 2021 dann zu deren erstem Novizenmeister und Delegaten des Provinzials für Junge Menschen und Berufung.
„Wir dürfen mit einer starken Hoffnung in die Zukunft gehen“
P. Thomas Hollweck SJ sagt mit Blick auf die Gestaltung der Zukunft des Jesuitenordens: „Wir Jesuiten werden weniger und müssen uns realistisch fragen, wo und wie wir uns in Zukunft für die Menschen einbringen wollen und können. Wo und wie will Gott uns mitwirken lassen? Ich finde, wir dürfen mit einer starken Hoffnung in die Zukunft gehen. Ich lebe gern im Orden und bin zuversichtlich, dass auch weiterhin Menschen zu uns kommen und sich uns anschließen werden. Gleichzeitig gibt es immer mehr Frauen und Männer, die mit uns zusammenarbeiten und mit denen wir Jesuiten zusammenwirken. Das reicht von einem Koch bis hin zur Regionalbüroleiterin, von Exerzitienbegleiterinnen und Lehrern bis hin zu Klimaexperten. Manche üben einfach ihren Beruf aus und das sehr gut, andere sind bewusster auch in der ignatianischen Spiritualität verbunden. Dieses Miteinander und Zusammenwirken vieler Menschen mit unterschiedlichen Identifikationen wollen wir noch besser verstehen und gestalten. Wir sprechen heute immer mehr von einer gemeinsamen Sendung. Und ganz wunderbar wäre es, wenn wir zugleich so viel Luft haben oder bekommen und so viel Gottvertrauen, dass wir miteinander Neues überlegen und beginnen können oder es zumindest versuchen.“