Provinzial: Jesuiten wollen sich für Migranten engagieren

Freiburg (KNA) - Flüchtlinge und gesellschaftlich Benachteiligte sollen künftig stärker im Mittelpunkt der Arbeit der Jesuiten stehen. Dies beschreibt Stefan Kiechle, Leiter der deutschen Jesuitenprovinz, als ein Ergebnis der jüngsten Generalversammlung des katholischen Ordens. In der "Herder Korrespondenz" fordert Kiechle zudem ein größeres Engagement für Umwelt- und Klimaschutz. Dabei sei jeder gefordert, seinen persönlichen Lebensstil auf den Prüfstand zu stellen. In einer von Oberflächlichkeit geprägten Gesellschaft brauche es neue geistige Tiefe, so der Jesuit. Dabei müssten Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zusammen kommen.

Kiechle äußerte sich auch zur ordensinternen Debatte um sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch Jesuiten. Zwei bei der jüngsten Ordensversammlung in Rom diskutierte Dokumente, eine öffentliche Bitte um Entschuldigung sowie eine Selbstverpflichtungserklärung zur Prävention, seien nicht als offizielle Dekrete angenommen worden, erklärte er. Grund hierfür sei "vor allem" die Sorge gewesen, dass "in einigen Ecken der Welt" eine solche öffentliche Stellungnahme Jesuiten zur Zielscheibe "fundamentalistischer, antikirchlicher Kreise" gemacht und das Leben von Ordensmitgliedern und ihrer Mitarbeiter gefährdet hätte.

Zum Artikel "Ins tiefe Wasser rudern. Die 36. Generalkongregation des Jesuitenordens" in HK 12/2016

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