Provinzial zu Besuch in Japan

Tokio - Mit der Besichtigung des Meiji-Schreins in der Innenstadt Tokios geht am heutigen Donnerstag der knapp einwöchige Besuch des Provinzials in Japan zu Ende. Pater Siebner wird auf dieser Reise von Pater Klaus Väthröder, dem Leiter der Jesuitenmission aus Nürnberg begleitet. Ziel dieser Reise ist vor allem der Besuch der elf deutschen Mitbrüder, die meist in den 50er und 60er Jahren als „Missionare“ nach Japan kamen. Zwei von ihnen haben inzwischen die japanische Staatsbürgerschaft angenommen und tragen einen japanischen Namen. Besuch aus der Heimat ist etwas Besonderes und so wurde ein umfangreiches Programm vorbereitet, das unter anderem auch einen Besuch in Hiroshima vorsah. Pater Hans Wehmeyer (77) war dort Gastgeber und hat natürlich auch einen Besuch im Friedensmuseum und der Gedenkstätte direkt bei der Stelle ermöglicht, an der am 6. August 1945 die Atombombe unsägliches Leid verursacht hat. Ca. 90.000 Menschen starben unmittelbar in den Sekunden und Minuten nach Abwurf der Bombe; weitere ca. 90.000 starben in den Jahren danach an den Folgen.

Die meiste Zeit verbrachten P. Siebner und P. Väthröder jedoch in Tokio und es gab viel Gespräche mit den Jesuiten an der Sophia-Universität, die 1913 gegründet wurde. Angefangen von P. Hermann Hoffmann, haben sich weit über 100 deutschsprachige Jesuiten dem Werk gewidmet, das Papst Pius X. vor dem Ersten Weltkrieg dem Orden aufgetragen hat. „Unsere deutschen Mitbrüder, “ so P. Siebner, „sind ja inzwischen alle im Ruhestand, aber sie nehmen nach wie vor sehr engagiert Anteil vor allem an der Entwicklung der Sophia und berichten gern. Sie schauen allerdings auch mit Sorge auf die Entwicklung der japanischen Kirche und eine schnell alternde Gesellschaft.“ Einen inspirierenden Austausch gab es auch mit der aktuellen Leitung der Universität und des Schulverbundes, in dem die japanische Provinz ihre vier Schulen unter einem Dach zusammengeführt hat. Heute Nachmittag wird die Reise fortgesetzt und es geht nach Indonesien; auch dort leben und arbeiten sieben deutsche „Missionare“, die sich auf die Gäste aus Deutschland freuen.

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