• Papst Franziskus mit Erzbischof Liongina Virbalas SJ von Kaunas.
  • Der litauische Provinzial Vidmantas Šimkūnas SJ neben Bischof Jonas Boruta SJ
  • Pater Antonio Spadaro SJ mit den Erzbischöfen Sigitas Tamkevicius SJ und Liongina Virbalas SJ
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Vilnius: Papst erinnert Jesuiten an Verfolgung

Vilnius - Am zweiten Tag seiner Auslandsreise nach Litauen, Lettland und Estland hat Papst Franziskus am Sonntag auch seine Mitbrüder aus dem Jesuitenorden getroffen, darunter drei Jesuitenbischöfe. "Ein wunderbares Treffen", kommentierte Pater Antonio Spadaro SJ, Direktor der "Civiltà Cattolica", der Fotos von dem Treffens in der Nuntiatur in Vilnius auf Twitter veröffentlichte. "Anfangs fröhlich, aber jetzt auch sehr tiefgründig und aufschlussreich".

Neben dem derzeitigen Erzbischof von Kaunas, Liongina Virbalas SJ, und dem emeritierten Bischof von Telšiai, Jonas Boruta SJ, war auch der frühere Erzbischof von Kaunas, Sigitas Tamkevicius SJ, bei der Begegnung, der als junger Priester vom Sowjetregime verfolgt worden war. Er begleitete den Papst bei seinem Besuch des Museums zum Gedenken an die Besetzungen und den Freiheitskampf, wo Franziskus an die Opfer von Verfolgung und Unterdrückung unter den Nationalsozialisten und während der sowjetischen Ära erinnerte. Tamkevicius zeigte dem Papst die Haftzellen, wo er selbst nach seiner Verhaftung 1983 durch den russischen KGB gefangen gehalten worden war, bevor er zu 10 Jahren Haft verurteilt und an den Ural geschickt wurde. 1988wurde er im Rahmen der Perestroika amnestiert. Der Papst entzündete eine Öllampe zum Gedenken an die Ermordeten und beklagte in einem Gebet den "Allmachtswahn derer, die sich anmaßten, alles zu kontrollieren". Der Schrei der Unschuldigen müsse Anstoß sein, sich "vereinfachenden Parolen" und jeder Verletzung der Menschenwürde zu widersetzen, forderte das Kirchenoberhaupt. Schon in der Kathedrale von Kaunas hatte Franziskus auf das Zeugnis der verfolgten Kirche während der Besatzungszeit verwiesen. Heutige Priester und Ordensleute sollten sich bewusst sein, "Kinder von Märtyrern" zu sein.

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