«Subdiakon ist ein Schritt auf dem Weg zum Diakon und zum Priester», erklärt der geborene Basler, dem der Dialekt anzuhören ist. Ob er das denn werden will, geht die Frage an ihn. «Ja, ich spüre die Berufung dafür», antwortet er. Und fügt an: «Ich sehe mich in der Tradition der ostkirchlichen Mönche.»
Ostkirchliche Mönche zum Vorbild
Das will er genauer erklären und zückt sein Handy. «Genau», sagt er nach einer Pause. Theodosius von Kiew ist sein Vorbild, der Gründer des dortigen Höhlenklosters. Als der vorherige Priester verstorben war, liess sich Theodosius offenbar erst nach langem Ringen von den Mitbrüdern überzeugen, das Priesteramt zu übernehmen. Ganz so sei es bei ihm nicht, er habe schon selber diesen Wunsch, sagt der Subdiakon.
«Das Priesteramt ist ein Dienst an der Gemeinschaft», sagt Mathias Werfeli. Der Priester sei nicht besser als andere Gläubige, habe keinerlei Vorrang. «Es darf dem angehenden Priester nicht um Selbstsakralisierung gehen.»
Mathias Werfeli erzählt von seinem Bruder und seinen Eltern, die im Kanton Basel-Landschaft leben. Der Bruder ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Mathias Werfeli hat seinen Weg ohne katholische Familientradition beschritten. Aufgewachsen ist er in einer reformierten Familie, die den Glauben aber nicht praktizierte. Dennoch liessen die Eltern die beiden Söhne taufen. Sie sollten erfahren, was Religion ist. Mathias Werfeli besuchte den Religionsunterricht. «Ich ging gern zur Kirche», sagt er.
Tante nimmt ihn in die griechisch-katholische Kirche mit
Mit 16 Jahren entdeckte er die ukrainische griechisch-katholische Kirche in Zürich – per Zufall. Seine Tante sang da im Kirchenchor mit – und nahm den Teenager mit. «Das hat in mir die Liebe zu dieser Liturgie geweckt», erzählt Werfeli heute. Die Gesänge, der Weihrauch und das feierliche liturgische Geschehen faszinierten ihn. «Ich fand das ästhetisch schön.»
Einen Bezug zur Ukraine, etwa durch Verwandte, haben weder seine Tante noch er. Trotzdem war das Feuer für die ukrainisch griechisch-katholische Kirche entfacht. Nach der Matura besuchte er die Kirche immer öfters. Er fing auch an, sich mit ihrer Theologie auseinanderzusetzen. Von der reformierten zur griechisch-katholischen Kirche konvertiert ist er aber erst 2010, mit 33 Jahren.