• Johannes Siebner SJ vor dem Canisiushaus in München.

Weihnachten ist ein Wendepunkt

Liebe Freunde der Jesuiten,

überall Jahresrückblicke, die großen Zeitungen machen das, das Fernsehen inszeniert sich und die vermeintlichen „Helden“ des vergangenen Jahres, inzwischen sind auch die verschiedenen Portale und Formate im Internet dabei: das war also schon das Jahr 2019!

Ich mag Erinnerungen und auch den Vorgang des Sich-Erinnerns; Zurückschauen, Verkosten, und Reflektieren, das ist ein wesentlicher Teil unseres Erbes, unserer ignatianischen Spiritualität. Ich selber freue mich schon auf die Erzählrunde in meinem Freundeskreis, die wir seit vielen Jahren am Nachmittag von Silvester zur festen Tradition gemacht haben: Was war? Wie bin ich geworden, der ich jetzt bin? Was hat mich so sehr berührt in den letzten Monaten, dass ich meine, Ihr solltet es wissen. Nur wer von sich erzählt, kann dann auch ins Gespräch miteinander kommen. Jahresrückblick.

Der eigentliche Wendepunkt ist aber Weihnachten. Wir feiern einen radikalen Neubeginn, nicht das Ende. Gott beginnt eine bzw. seine Geschichte mit uns – neu. Ich mag das Wort „Menschwerdung“. Denn die Menschwerdung Gottes ist nicht „etwas“, das wir in frommen Liedern besingen oder mit unseren Begriffen verstehen könnten. Die Menschwerdung Gottes in meinem Leben muss ich selbst ein Leben lang lernen. Die Freude an der Krippe – sie schenkt die Kraft, damit neu anzufangen und die Geschichte neu zu schreiben, auf meinen und unseren Lebenslinien. Diese Freude wünsche ich uns allen im Namen der Jesuiten: Gute und frohe Weihnachtstage und für das neue Jahr Gottes reichen Segen!

Ihr Johannes Siebner SJ, Provinzial der Jesuiten in Deutschland und Schweden

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