• Dag Heinrichowski SJ initierte den Podcast "einfach beten!" mit
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Wie erklären Sie sich den Erfolg von „einfach beten!“, Pater Heinrichowski?

Die App „einfach beten!“ entwickelt sich immer mehr zu einer digitalen Gebetsgemeinschaft und einem spirituellen Begleiter im Alltag: Fast 9.000 Menschen beten monatlich damit. Zum zweijährigen Bestehen gibt es neue Angebote und Gebetsformen. Pater Dag Heinrichowski SJ, einer der Initiatoren, erklärt im Interview den Erfolg der App.

Sind Sie überrascht vom Erfolg von „einfach beten!“, Pater Heinrichowski?

Wir hatten das gehofft, weil das Format vorher auch schon in anderen Sprachen ziemlich erfolgreich war. Aber natürlich freuen wir uns sehr über die inzwischen fast 9.000 Abonnenten.

Wer sind die Menschen, die den Podcast hören?

Ganz genau wissen wir das nicht, da müssten wir eine Befragung machen. Aber die Rückmeldungen, die wir bekommen, legen nahe, dass es eher kirchlich gebundene Menschen sind, die unseren Podcast entdecken. Erstaunlich viele sind es in der Schweiz, wo unser Podcast produziert wird, aber auch in Deutschland haben wir viele Hörerinnen und Hörer. Die österreichische Hörerschaft ist noch etwas ausbaufähig.

Was schätzen die Nutzer an dem Podcast?

Ich denke, dass unser Podcast auf eine Sehnsucht der Menschen nach Spiritualität, nach Gottesbeziehung antwortet und ihr einen Raum gibt.

Ist Beten eigentlich gegenüber Meditation, Achtsamkeit etc. nicht out?

Beten war eigentlich nie out, das sehen wir ja an den Hörerzahlen. Und ich würde es auch nicht gegen Meditation oder Achtsamkeit ausspielen wollen. Menschen, die beten, wissen, dass ihnen das gut tut: die Zeit der Stille, zum Reflektieren, Zeit einfach nur da zu sein, bei sich und vor Gott. Und wir haben in der Kirche auch einen sehr großen Traditionsschatz an Gebetsformen. Da findet jeder und jede eine Gebetsweise, die für ihn, für sie passt.

Werden Sie auch weitere Gebetsarten aus diesem Schatz in den Podcast integrieren?

Ja, das ist schon unser Ziel, die Palette der Formen etwas zu erweitern und sie dadurch auch in ihrer Vielfalt vorzustellen. Als Plattform nutzen wir dafür vor allem unsere App, die wir zu unserem zweijährigen Geburtstag Anfang April nochmal etwas reicher bestückt haben.

Was ist Neues zu entdecken in der App?

Ganz neu ist unser Beichtspiegel. Dieses Format, passend zu Ostern, ergänzt unser Programm der Wochenrückblicke, die wir Jesuiten als “Examen” oder “Gebet der liebenden Aufmerksamkeit” kennen. Außerdem gibt es ein paar Hinweise zum Gebet mit unserem Podcast und darüber hinaus. Als Drittes kommen thematische Gebete dazu: Den Anfang macht hier der Herzensweg, eine Adaption der Herz-Jesu-Verehrung.

Was für Tipps haben Sie für jemanden, der mit dem Beten beginnen möchte mit Hilfe des Podcasts?

Einfach ausprobieren! Dabei hilft unser Angebot: Einfach, ohne viel darüber nachzudenken, sich einlassen auf den Podcast und seine Impulse. Und dann dranbleiben, auch wenn man zunächst womöglich noch nicht ganz überzeugt ist, oder die Stimme vielleicht nicht so sympathisch findet. Ein zweiter Tipp wäre, dass man sich ein bestimmtes Setting herrichtet, in dem man den Podcast hört: einen bestimmten Platz, an dem man sich wohl fühlt, eine Kerze, ein Bild oder eine Ikone. Man kann den Podcast natürlich auch beim Joggen oder in der U-Bahn hören, aber ein bestimmter Rahmen ist fürs Beten generell ganz hilfreich. Und als Drittes vielleicht, den Hinweis haben wir von einer Hörerin bekommen: Wenn unser Rhythmus mit Reflexion und Stille nicht zum eigenen Beten passt, kann man den Podcast ja einfach stoppen und einer Stelle etwas nachhängen oder im eigenen Tempo reflektieren.

Interview: Gerd Henghuber

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Zur Person:

Dag Heinrichowski SJ

P. Dag Heinrichowski SJ ist in Hamburg aufgewachsen. Im Anschluss an sein Abitur begann er mit dem Theologiestudium. Stationen waren Sankt Georgen und das Newman-Institut in Uppsala, Schweden. Mit 24 Jahren trat er in den Jesuitenorden ein. Im Anschluss an das Noviziat arbeitete er in der Jugendarbeit am Canisius-Kolleg (CK) in Berlin. Nach seinem Theologiestudium in Paris war er von 2021 bis 2024 in Hamburg in der Jugendarbeit tätig. 2022 wurde er zum Koordinator des Gebetsnetzwerks des Papstes in Deutschland ernannt. Seit Herbst 2024 lebt Pater Heinrichowski in Frankfurt, arbeitet an seiner Promotion in Pastoraltheologie und ist zudem als Spiritual im Priesterseminar tätig.

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