"heilsam" lautet das Thema des neuen Jesuiten-Magazins und legt damit den Finger in die Wunde einer tiefen Sehnsucht des Menschen: In Leid und Zerstörung wünschen wir uns Heil, in Krankheit und Verwundung Heilung und im profanen Alltag suchen wir das Heilige. "Woher nehmen Sie die Hoffnung, dass ein mal alles gut werden wird? Was lässt Ihren Optimismus im Klein-Klein des täglichen Wahnsinns nicht verbittern und absterben?", fragen Clemens Kascholke SJ und Christian Lischka SJ in ihrem Vorwort des Magazins.
Elf Autorinnen und Autoren beleuchten die Fragen nach Heil und Heilung aus unterschiedlichen Perspektiven und laden ein zur Auseinandersetzung mit einem Begriff, der am Brennpunkt steht zwischen menschlicher Erfahrung und göttlicher Zusage: "Im Kreuz ist Heil", singen Christen jeden Karfreitag. Was für eine gewagte Aussage. Eine Aussage, die es wert ist, reflektiert zu werden.
Zu dieser Reflexion laden wir Sie herzlich mit dem Jesuiten-Magazin "heilsam" ein.
Die Fragen der Zeit brauchen Stimmen, die kulturelle, politische und kirchliche Themen jenseits journalistischer Hektik seriös und kritisch beleuchten. In gleicher Weise braucht der breite Markt der Spiritualität einen wachen Geist, der die Tradition christlicher Mystik lebendig hält. Mit ihren Zeitschriften geben die Jesuiten schriftstellerischer Qualität einen Raum in der Medienlandschaft. Sie mischen sich publizistisch in gesellschaftliche und kirchliche Debatten ein - im Vertrauen darauf, dass das durchdachte Wort mehr bewirkt als die reißerische Schlagzeile.
Spiritualität ist „ein Weg zu Gott“, niemals abstrakt, sondern sie wird lebendig in jedem Menschen. Ignatianische Spiritualität bezieht sich auf die „Geistlichen Übungen“ (Exerzitien), mit denen der Hl. Ignatius von Loyola Menschen helfen wollte, Gott zu finden und ihr Leben auf Gott auszurichten. Er war überzeugt davon, dass Gott selbst in jedem Menschen wirkt und ihn in die Freiheit führen will, damit er verantwortet wählen und entscheiden kann. Ignatianische Spiritualität ist eine Spiritualität der Freiheit, der Unterscheidung und Entscheidung, und das Grundprinzip ist das Wachsen und Lernen. Sie ist eine Spiritualität der Dankbarkeit. Ignatius erlebte sich bei aller Gebrochenheit zutiefst als beschenkt, geliebt von Gott und durch Jesus Christus erlöst. Auf diese Erfahrung wollte Ignatius mit seinem Leben großherzig antworten und anderen dabei helfen, Gott in allen Dingen zu suchen und finden. Ignatianische Spiritualität ist eine Mystik des Dienstes. Die „Geistlichen Übungen“ wollen einen „Menschen für andere“ formen, wie es dem Lebensmodell Jesu entspricht.